Seite 2: The Green Hornet - Hol die Fliegenklatsche raus!

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Zwei Dimensionen reichen

Ob Michel Gondry noch einen weiteren Mainstream-Versuch benötigt, bevor er endlich merkt, dass es nicht sein Metier ist? Nachdem er schon glücklos versuchte, die kleine Komödie »Abgedreht« zum Comedy-Erfolg zu machen, merkt man auch hier wieder, dass der Künstler eigentlich für andere Filme gemacht ist. Der Franzose, der durch interessante optische Spielereien und komplexe Erzählweisen in Filmen wie »Vergiss mein nicht« auffiel, beschränkt sich hier auf kleinere Effekte und eine lineare, simpel gestrickte Handlung, aus der er regietechnisch nicht viel machen kann.

Kino-Trailer zu The Green Hornet Video starten 2:05 Kino-Trailer zu The Green Hornet

The Green Hornet wird als modernes 3D-Spektakel beworben, ist in der Hinsicht aber eine Mogelpackung. Da der Film erst nachträglich ins 3D-Format übertragen wurde, ist der Effekt generell eher schwach und nicht mit dem aus Avatar zu vergleichen. Da es zudem oftmals längere Passagen ohne merkliche 3-D Effekte gibt, kann man sich den 3-D Aufpreis sparen (und für Tron: Legacy bereit halten).

Hornissenstich

Wo es summst, sticht es auch manchmal und diesmal trifft es das schöne Geschlecht. Cameron Diaz bemüht sich zwar sichtlich, ist aber letzten Endes als Rolle zu überflüssig, da ihre Figur keinen Belang für den Film hat. Sie scheint nur hinein geschrieben, damit Britt auf Biegen und Brechen eine mögliche Freundin bekommen kann und es eine weibliche Aktrice im Film gibt. Als Sekretärin im Dress erinnert sie stellenweise an Gwyneth Paltrow aus den Iron Man Filmen, kommt dabei aber kaum zum Zuge und stört jede einzelne Szene.

An seine Glanzleistung in Inglourious Basterds knüpft Christoph Waltz mit diesem Film nicht angemessen an. An seine Glanzleistung in Inglourious Basterds knüpft Christoph Waltz mit diesem Film nicht angemessen an.

Ähnlich unpassend ist der deutschsprachige Schauspieler Christoph Waltz, der mit seiner einsilbrigen Performance als Bösewicht nicht im Traum daran denken ließe, dass er bereits einen Oscar sein Eigen nennt. Sein Chudnofsky hat nicht den Hauch der soziopathischen Gerissenheit und Instabilität seines Hans Landa aus Inglourious Basterds und ist stattdessen ein Bösewicht aus dem 08/15-Musterbuch. Er ist eigentlich nur dafür da, seine unfähigen Mitarbeiter ins Feld zu schicken, der Frau des Helden wirkungslos zu drohen und relativ spannungsarm erledigt zu werden. Mit seiner Performance erinnert er an die des Deutschen Thomas Kretschmann aus dem Nicolas Cage Actionfilm Next. Interessanterweise sollte die Rolle des Chudnofsky übrigens zunächst von Nicolas Cage selbst gespielt werden, bis Gondry ihn versetzte, da Cage unbedingt mit jamaikanischem Akzent spielen wollte. Das wäre wohl mitunter amüsanter geworden als Waltz gelangweiltes Herunterasseln typische Bösewichtsphrasen.

Fazit

Christian Mester (bereitsgesehen.de): The Green Hornet ist eine nur mittelmäßige Zusammenstellung bekannter Superheldenklischees. Mag man die Rush-Hour-Filme, so wird man seinen Spaß an den Martial-Arts-Szenen und der Buddy-Dynamik der beiden Helden haben, doch wer sich großes Actionspektakel oder interessante Heldenfiguren erhofft, wird enttäuscht.

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