Die Millenium-Trilogie des schwedischen Schriftstellers Stieg Larsson zählt mit den drei Büchern Verblendung, Verdammnis und Vergebung zu den spannendsten Büchern der letzten Jahre. Die Verfilmungen der Romanvorlage konnte in den ersten beiden Teilen, auch durch die hervorragende schauspielerische Leistung, die düstere und bedrohliche Stimmung gut einfangen. Kann der Abschluss der der Trilogie, Vergebung, dieses Niveau halten?
Vergebung
Der dritte Film schließt direkt an die Ereignisse des zweiten Teils an. Die schwer verletzte Lisbeth Salander (Noomi Rapace) wird ins Krankenhaus gebracht und erfährt dort mit Schrecken, dass ihr totgeglaubter Vater doch noch lebt. Der hatte versucht Lisbeth umzubringen. Zu Beginn des Films taucht aber ein alter Mann auf und ermordet ihren Vater, ein ehemaliger Geheimagent, doch. Die Gefahr scheint gebannt, schnell muss Lisbeth aber einsehen, dass sie noch nicht in Sicherheit ist.
In der Zwischenzeit arbeitet der Reporter Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) an der Aufdeckung der Hintergründe. Er weiß, dass Lisbeths Vater früher mit der Regierung zusammengearbeitet hat und nun getötet wurde, um die Veröffentlichung geheimer Informationen zu vertuschen. Blomkvist will mit Hilfe von Lisbeth eine große Enthüllungsstory schreiben. Eine Geheimnorganistation versucht das zu verhindern und will daher Blomkvist und Lisbeth aus dem Weg schaffen.
Vergeltung
Der dritte Film der Trilogie nimmt schnell Fahrt auf: Das Auftauchen und der schnelle Tod von Lisbeths Erzfeind, ihrem Vater, kommen für Nichtkenner der Vorlage überraschend. Leider kann dieses Spannungslevel aber nicht über die ganze Dauer gehalten werden.
Rapace und Nyquist spielen ihre Rollen zwar durchweg glaubwürdig und harmonieren als Duo gut. Es zahlt sich also aus, dass Teil 2 und 3 am Stück und mit dem gleichen Regisseur gedreht wurden. Vergebung präsentiert sich erneut als überdurchschnittliche, interessante europäische Krimiproduktion, die zwar mal als TV-Film gedacht war, den Kinoauftritt jedoch durchaus verdient.
Vergebens
Trotzdem kann Vergebung nicht das Spannungsniveau der ersten beiden Teile halten. Nach dem aufregenden Anfang, verliert der Film leider danach etwas an Fahrt. Hatte Lisbeth in den ersten beiden Filmen Feinde, die sie emotional und familiär tief verletzt hatten, sind es im neuen Teil gesichtslose Drahtzieher, die eine nicht fassbare Bedrohung darstellen.
Wie schon der zweite Film funktioniert Vergebung nicht als Einzelstück. Der erste Film schaffte es, einen spannenden, in sich abgeschlossenen Fall zu erzähle - 2 und 3 bauen zu sehr aufeinander auf und verlieren dadurch für sich genommen an Spannung.
Der zweite Film ist im Grunde eine Erklärung der Ereignisse des ersten, drei die Auflösung der Geschehnisse. Interessanter wäre es gewesen, jeweils neue mysteriöse Mordfälle zu haben, in denen man die Entwicklung von Lisbeths Charakter weiter aufgreift. Inhaltlich stellt das Ende einen müden Abschluss da. Lisbeth ist den Großteil des Films über nur im Krankenhaus, Blomquist darf zwar wieder mehr ermitteln, doch seine Spurensuche ist hier keineswegs so spannend wie noch im ersten Teil. Die drohende Lebensgefahr bleibt gering, der Showdown am Ende wirkt etwas weit hergeholt.
Fazit
Christian Mester (bereitsgesehen.de): Insgesamt ein eher durchwachsener Abschluss der Filmreihe: Vergebung ist gut, aber der schwächste der drei Filme.
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