Rückkehr der Arena-Shooter - Warum 2017 das gute alte Spielgefühl zurückkommt

Phil wusste überhaupt nicht, dass er schon lange etwas vermisst. Seit Lawbreakers und der Ankündigung von Quake Champions ist er aber gleichzeitig im Retro-Modus und voller Vorfreude.

Die ganze Zeit über habe ich gar nicht bemerkt, dass mir etwas fehlt. Ich habe in den letzten Jahren einfach die Team-Shooter gespielt, die mir Spaß machen. Rainbow Six: Siege hat es mir vor allem angetan und inzwischen habe ich über 200 Stunden in das Taktik-Schwergewicht versenkt. Und auch zu einer gelegentlichen Runde Overwatch sage ich nie Nein. Mit Freunden und Kollegen macht es dann auch noch umso mehr Spaß, sich neue Vorgehensweisen und Synergien zu überlegen.

Als jedoch kürzlich die Closed Beta von Lawbreakers startete, ging ich ohne besonders große Erwartungen an den Team-Shooter. »Naja, wird halt etwa so sein wie Overwatch – etwas schneller und direkter vielleicht. Und mit mehr Fokus auf Ballern, statt auf Supporter oder Tanks«, dachte ich. Die ersten paar Runden bekam ich dann volle Lotte auf die Zwölf. Meine K/D – völlig im Keller. 3 Kills und 12 Tode? Was ist denn los mit mir?

Mir wurde bald klar: Ich habe etwas verlernt! Nämlich meine guten alten Shooter-Reflexe. Auf einmal dämmerte es mir: Irgendwie fühlt sich alles ein bisschen so an, wie damals bei UT 2004. Eine ähnlich hohe Spielgeschwindigkeit habe ich seit damals nicht mehr erlebt. Also mache ich mit Lawbreakers weiter, Stunde um Stunde. Mein Aiming wird besser, ich bekomme meine erste Kill-Streak zustande. Trotz Helden, Fähigkeiten und modernem Anstrich – ein vertrautes Gefühl kommt zurück.

Der Autor: Quake 3 und UT 2003 waren für viele Jahre die absoluten Lieblingsspiele von Phil auf LAN-Partys. Um komplexe Taktiken oder Item-Synergien musste man sich damals keine Gedanken machen. Was zählte, waren Map-Kenntnis und die Fähigkeit, mit jeder Waffe umzugehen. Später hat er viel Zeit in League of Legends verbracht und von da aus die Multiplayer-Shooter wieder für sich entdeckt – Rainbow Six, Overwatch, Battlefield. Die Klassiker von früher gerieten etwas in Vergessenheit – bis jetzt.

Nachdem die Beta zu Ende war, blieb mein Hunger auf mehr. Ich startete den Epic-Launcher und aktualisierte meinen alten Alpha-Client des neuen Unreal Tournament, den ich schon Ewigkeiten nicht mehr angefasst hatte.

Seither spiele ich wieder regelmäßig und freue mich wie ein Kind über die Geschwindigkeit und die Einfachheit eines klassischen Arena-Shooters. Keine Helden-Rollen, Stats, Loadouts oder Taktik lenken mich ab. Ich brauche nur meine Shock Rifle und eine gute Shock-Combo zu landen. Und auch wenn es seltsam klingen mag – das alte Rezept ist wieder erfrischend.

Quake Champions schlägt in die gleiche Kerbe und will 2017 das altbekannte Feeling mit entschlacktem, fokussiertem Gameplay zurückbringen. Da stört es mich auch nicht, dass id mit einem Skill pro Spielfigur einen Hauch Helden-Shooter einbaut. Denn ich freue mich einfach unglaublich darauf, Waffen in der Map aufzusammeln, mich per Rocket Jump fortzubewegen und Gegner mit der Railgun platzen zu lassen.

Lawbreakers ist ähnlich gepolt und setzt auf hohe Geschwindigkeit und viel Zielwasser, auch wenn hier viele moderne Elemente wie Helden Einzug halten. UT wird hoffentlich noch dieses Jahr den Sprung in die Open Beta machen und größere Spielerzahlen anziehen. 2017 könnte also ein gutes Jahr für Fans von Arena-Shootern werden, die gar nicht wussten, wie sehr sie dieses Spielgefühl vermisst haben. So wie ich.

Quake Champions - Gameplay-Trailer zur Arena »Burial Chamber« Video starten 1:05 Quake Champions - Gameplay-Trailer zur Arena »Burial Chamber«

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