Das Konzept der Vorbestellung kommender Titel war in den vergangenen Jahren ein Segen für viele Publisher und Spielentwickler. Nicht nur, dass sich über die Anzahl der Pre-Order-Kunden bereits ein möglicher Erfolg oder Misserfolg absehen ließ, auch zur Finanzierung der eigentlichen Entwicklungsarbeiten trugen die frühen Käufer der noch unfertigen Spiele nicht unerheblich bei. Kein Wunder, dass sich die Unternehmen zuletzt nur so mit verlockenden Pre-Order-Boni zu übertrumpfen versuchten.
Allerdings scheint dieses Pre-Order-Konzept so langsam aber sicher ausgereizt zu sein. Das jedenfalls hat Eric Hirshberg, der CEO und Präsident des Publishers Activision, einem Bericht von gamesindustry.biz im Rahmen einer Investoren-Konferenz durchblicken lassen.
Die Vorbestellerzahlen seien in der gesamten Industrie rückläufig und natürlich sei auch eine starke Marke wie Call of Duty nicht immun dagegen, so Hirshberg. Als Gründe führt für die nachlassende Attraktivität von Pre-Order-Angeboten führt der Activision-CEO unter anderem die wachsende Nachfrage nach digitalen Spielversionen und die direkte Verfügbarkeit der Spiele zu ihrer Veröffentlichung an. Zudem gebe es auch einen allgemeinen Rückgang der Software-Nachfrage auf den Last-Gen-Konsolen.
Activision sucht laut Hirshberg nun nach anderen Wegen, um den potentiellen Erfolg eines kommenden Titels bereits im Voraus messen zu können. Die Rede ist hier von Verkaufsabsichten und dem Markenbewusstsein potentieller Kunden. Insgesamt würden vor allem Investoren jedoch die Erwartungen an Vorbestellerzahlen etwas zurückschrauben müssen. Allerdings beruhigte Hirshberg die Anteilseigner zumindest im Hinblick auf Destiny: Sowohl das Markenbewusstsein als auch die Verkaufsabsichten der potentiellen Käufer seien hier höher als jemals zuvor bei einem Spiel aus dem Portfolio von Activision.
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