Nach offenem Brief an Blizzard - Studio will Frauen und Minderheiten besser repräsentieren

In einem offenen Brief wird Blizzard vorgeworfen, Frauen und Minderheiten nur schlecht zu repräsentieren. In einer Stellungnahme gelobt der Vorsitzenden Mike Morhaime Besserung: Zukünftig soll es »differenziertere Helden und Inhalte« geben.

Nach einem offenen Brief zur schlechten Repräsentation von Frauen und Minderheiten in Blizzard-Spielen wolle das Unternehmen zukünftig für »differenzierte Helden Inhalte« sorgen. Nach einem offenen Brief zur schlechten Repräsentation von Frauen und Minderheiten in Blizzard-Spielen wolle das Unternehmen zukünftig für »differenzierte Helden Inhalte« sorgen.

Via Tumblr macht ein offener Brief an Blizzard die Runde, in dem der Autor starcunning dem Studio vorwürft, Frauen und Minderheiten in seinen Spielen nur schlecht zu repräsentieren. Er wolle sich nicht damit zufrieden geben, dass sich die Spieleschmiede vor allem an Comicstoff orientiere, in dem in der Regel auch nur wenig differenziert würde, und Minderheiten kaum mal eine Heldenrolle einnehmen. Frauen würden in Blizzard-Titeln stets nur eine untergeordnete Rolle spielen, und die Designer seien nicht bemüht das zu ändern, selbst wenn es zu der jeweiligen Geschichte passt.

»Es wird stets behauptet, dass Orcs ihre Frauen nicht geringer schätzen als ihre Männer, aber tatsächlich ist unter den titelgebenden Kriesgherren [in World of Warcraft: Warlords of Draenor] kaum eine Frau zu finden.«

Ganz ähnliche würde das mit der Hautfarben-Vielfalt in Blizzard-Spielen aussehen, um die sich die Spieleschmiede laut starcunning bestenfalls halbherzig bemüht.

»Wenn sie [andere Hautfarben] schon repräsentieren, dann scheint es immer einen Haken zu geben. Die schwarzen Figuren in World of Warcraft sind schwarze Drachen, die sich als ziemlich niederträchtig herausstellen. Und in Diablo 3 gibt es zwar dieses Mutter-Tochter-Team aus Adria und Leah. Aber Adria ist eine manipulierende Schurkin, und Leahs Leben und vielleicht sogar ihre Seele musste geopfert werden, um Diablo auferstehen zu lassen.«

Laut dem offenen Brief könne man Blizzards bisherige Begründungen wenn es um die Unterrepräsentation von Frauen oder Minderheiten geht, nicht gelten lassen. Studiosprecher hatten schon mehrfach darauf verwiesen, dass in den Spielen das Gameplay an erster Stelle vor der Handlung steht, und man wolle »keine Botschaft« damit senden.

»Was Pardo und Browder [von Blizzard] aber nicht verstehen ist, dass man dadurch diese Themen nicht zu beachten auch eine Botschaft sendet: Und zwar dass Spiele zwangläufig politisch wären, wenn man sich um eine differenziertere Darstellung von Frauen oder mehr Verschiedenartigkeit bei anderen Aspekten bemüht. Ich denke nicht, dass das stimmt.«

Starcunning sieht das Problem nicht nur bei Blizzard sondern in der gesamten Spielebranche. Er vergleicht die Branche mit einem »gut abgezäunten Garten, der hauptsächlich von Gärtnern gepflegt wird, die alle denselben Hintergrund haben«.

Mike Morhaime antwortet

Das Schreiben scheint an Blizzard nicht spurlos vorbeigegangen zu sein. Der Blizzard-Präsident Mike Morhaime hat nämlich Stellung dazu bezogen; seine Antwort auf den offenen Brief ist auch auf Tumblr abgedruckt.

Demnach nehme die Spieleschmiede die Beschwerden ernst und gelobt Besserung.

»Wir sind uns den genannten Problemen bewusst, und sie werden bei uns mehr denn je und auf jeder Ebene des Unternehmens debattiert. Wir versuchen unsere Spiele und unsere Storys so episch und vielfältig wie möglich zu gestalten. Auch die Belegschaft von Blizzard ist breitgefächert, und ihr liegt viel an der Spielerfahrung die wir für unsere Kunden erschaffen.«

Dabei stellt Morhaime sogar ein wenig Konkretes in Aussicht:

»Aber weil Taten bekanntlich mehr sagen als Worte haben wir uns vorgenommen, auf eine breiter gefächerte Anzahl von Stimmen innen und außerhalb des Unternehmens zu hören, um differenziertere Helden und Inhalte zu gestalten.«

Morhaime bezeichnet das Vorhaben als einen »fortlaufenden Prozess, und es kann schon sein, dass wir auch zukünftig noch Fehler begehen, aber wir werden zuhören, daraus lernen und dadurch wachsen«.

Erst kürzlich nahm der Blizzard-Manager und frühere WoW-Lead-Designer Rob Pardo Abschied von dem Unternehmen. Über Blizzards jüngstes Engagement im Free2Play-Sektor berichten wir in dem Special »Quo Vadis, Blizzard?«.

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