Frauen in Videospielen - Reportage: Publisher meiden weibliche Hauptrollen

Eine Reportage aus den USA berichtet, dass Spiele mit Frauen in der Hauptrolle weniger Erfolg haben – auch weil die Publisher die Titel kaum unterstützen.

In der Mass-Effect-Reihe war der weibliche Hauptcharakter auf Grund besserer Vertonung beliebter als der männliche Gegenpart. Die Serie war wirtschaftlich erfolgreich. In der Mass-Effect-Reihe war der weibliche Hauptcharakter auf Grund besserer Vertonung beliebter als der männliche Gegenpart. Die Serie war wirtschaftlich erfolgreich.

Wie eine Reportage der englischsprachigen Webseite Penny Arcadezeigt, sind Spiele mit weiblichem Hauptcharakter bei Publishern wenig beliebt. Die Webseite beruft sich dabei auf Daten des amerikanischen Marktforschungsinstituts Electronic Entertainment.

»Wie wir herausgefunden haben, gibt es fast keine Spiele mit ausschließlich weiblichen Heldinnen. Die Spiele, bei denen das der Fall ist, werden fast immer aufgrund eines begrenzten Marketingbudgets in den sicheren Tod geschickt.«

Beim Sammeln der Daten beschränkte sich die Webseite auf Genres »bei denen der Hauptcharakter auch wirklich erkennbar ist«. Darum blieben beispielsweise Rennspiele außen vor; als Grundlagen dienten Actionspiele, Shooter und Rollenspiele. Die gesammelten Daten umfassen 669 Spiele und stammen aus dem Jahr 2011.

In 24 der 669 Spiele gab es ausschließlich weibliche Hauptcharaktere. Der Anteil war bei den Action-Spielen am höchsten, bei den Rollenspielen gab es lediglich ein Spiel mit einer voreingestellten weiblichen Heldin. Der Report sagt aber auch, dass es in fast 300 der geprüften Spiele optional die Möglichkeit gibt, als Frau zu spielen.

Beyond Good & Evil bot einen ausschließlich weiblichen Hauptcharakter. Trotz guter Kritiken war die Nachfrage am Spiel aber gering. Beyond Good & Evil bot einen ausschließlich weiblichen Hauptcharakter. Trotz guter Kritiken war die Nachfrage am Spiel aber gering.

Spiele mit ausschließlich männlichen Hauptcharakteren verkauften sich auch rund 25% häufiger als Spiele, wo man das Geschlecht des Hauptcharakters auswählen konnte. Spiele mit ausschließlich weiblichem Hauptcharakter lagen verkaufstechnisch sogar 75% hinter Spielen mit nur männlichen Helden.

Der Report geht davon aus, dass Publisher aus diesem Grund Spiele mit weiblichen Hauptcharakteren meiden oder nicht bereit sind, viel ins solche Titel zu investieren. »Im Vergleich zu einem Spiel mit einem männlichen Helden bekommen Spiele mit ausschließlich weiblichen Helden nur die Hälfte des Marketingbudgets (…)

In der Industrie herrscht der Eindruck, dass Spiele mit weiblichen Helden sich nicht so gut verkaufen«, so der Bericht weiter. Der Report geht aber auch davon aus, dass sich diese Situation mit dem Wachstum des Mobile- und Social-Marktes ändern könnte, da diese eine erweiterte Zielgruppe ansprechen.

Wie Frauen in Spielen meistens dargestellt werden, zeigt diese Galerie.

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