Electronic Arts - Personalchefin: Sexismus ist eine »faule Ausrede«

Sexismus sei nicht der Grund dafür, dass so wenige Frauen in der Spieleindustrie arbeiten, sagt Gabrielle Toledano, Vice President von Electonic Arts,

Sexismus ist nicht der Grund, warum Frauen der Spiele-Branche fern bleiben - sagt Gabrielle Toledano. Sexismus ist nicht der Grund, warum Frauen der Spiele-Branche fern bleiben - sagt Gabrielle Toledano.

Unter dem Hashtag #1reasonwhy äußerten sich Ende 2012 einige weibliche Mitarbeiterinnen der Spieleindustrie zum Thema Sexismus in ihrer Branche. Sie wollten damit eine Antwort auf die Frage geben, warum in der Branche so wenige Frauen arbeiten. Sexismus als Grund dafür zu sehen, keine Perspektiven in der stetig wachsenden Spieleindustrie zu haben, sei eine »faule Ausrede«, sagt Gabrielle Toledano, die Personalchefin von Electronic Arts gegenüber Forbes:

»Stellen wir das mal klar: Sexismus oder sexuelle Belästigung sind etwas, was ich nicht auf die leichte Schulter nehme. Als Personalchefin setzte ich sehr strenge Verhaltensregeln durch und halte regelmäßige Schulungen und andere interne Maßnahmen ab, um eine sichere und respektvolle Arbeitsumgebung zu gewährleisten«, so Toledano.

Wer allerdings den Männern den schwarzen Peter zuschiebt und erwartet, dass diese die Spieleindustrie für Frauen attraktiver gestalten, der mache es sich zu leicht. Die Verantwortung, das Arbeitsumfeld und die Industrie zu ändern, läge vor allen Dingen auch bei den Frauen.

Frauen, die das Problem nicht von selbst angingen und darum auf einen Job in der Industrie verzichteten »verpassen etwas (...) Die Industrie braucht und will auch mehr Frauen. Der einzige Weg, in einer kreativen Industrie erfolgreich zu sein, ist an der Spitze der Innovation zu sein. Das kann man aber nicht, wenn das ganze Team total einheitlich ist und denkt. (…) Wir würden sehr gerne mehr Frauen einstellen, wir finden aber nicht genügend [geeignete Bewerberinnen], besonders im Engineering-Bereich.«

Laut Toledano wissen weibliche Mitarbeiter natürlich auch, wie man Spiele für Frauen attraktiv gestalten kann: »Frauen, wissen wie man Spiele macht, die Frauen beeindrucken und dafür gibt es definitiv einen Markt.«

Dass auch Frauen sich zu ihrer Spielernatur bekennen, sei außerdem schon ein erster und sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung: »Frauen müssen damit anfangen, zu erkennen, dass sie tatsächlich Spieler sind. Vielleicht wollt ihr es nicht zugeben, aber in den meisten Fällen spielen Frauen heutzutage Videospiele – egal ob auf dem Handy, online, auf Facebook oder einer Konsole. Wer nimmt es mit seinen Freunden in Scrabble auf? Wer spielt mit seinen Kindern auf der Wii Rock Band? (…) Fast die Hälfte aller Spieler heute ist weiblich.«

Die Debatte um Sexismus in der Spieleindustrie führt für Gabrielle Toledano »in die falsche Richtung. (…) Das Problem, was ich damit habe ist, dass es heißt, dass die Videospiel-Branche sexistischer sei als andere von Männern dominierte Arbeitsfelder. Ich weiß, dass es Sexismus gibt, aber das Problem existiert nicht nur im Videospiele-Bereich und es ist nicht der Grund, der uns Frauen zurückhält.«

Was meinen Sie? Hat Gabrielle Toledano Recht?

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