Nach der Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen hat Electronic Arts in einer Konferenz mit Finanzanalysten zahlreiche interessante Infos über künftige Spiele und die jüngste Entwicklung des Publishers veröffentlicht. Besonders bemerkenswert sind dabei die erneut sehr direkten Äußerungen des EA-Chefs John Riccitiello, der sich enttäuscht davon zeigte, dass seine Firma in jüngster Zeit keinen selbstentwickelten »Breakaway Title« hatte. Er hofft jedoch, dass Spore wieder so ein Titel werden wird. Ein genaues Datum für das von Sims-Erfinder Will Wright entwickelte Spiel soll aber vor Weihnachten 2008 erscheinen.
Trotz starker Verkaufszahlen von etablierten Serien wie Fifa oder Need for Speed hat Electronic Arts während des vergangenen Quartals (bis Ende 2007) drei Prozent Marktanteil eingebüßt. »Marktanteile zu verlieren, ist einfach nicht akzeptabel«, sagte Riccitiello zu den Analysten. Diese Anteile müsste unbedingt zurückgewonnen werden. Im vergangenen Jahr hatte vor allem Activision mit Call of Duty 4 und Guitar Hero 3 sowie Microsoft mit Halo 3 auf dem US-amerikanischen Markt starke Ergebnisse erzielt. EA ist aber weiterhin die Nummer 1 der Hardware-unabhängigen Spielepublisher mit einem Marktanteil von 18 Prozent in Nordamerika und 19 Prozent in Europa.
Ähnlich wie Sony kann Electronic Arts vor allem in Europa auf stabile Verkaufszahlen bauen. Das europäische Geschäft sei stärker als erwartet gewesen, sagte Riccitiello. Vor allem Fifa 08, Need for Speed: Pro Street und Das Simpsons-Spiel waren die Erfolgsgaranten. So verkaufte sich Fifa 08 über alle Plattformen 4,5 Millionen Mal und Pro Street fand 5,5 Millionen Abnehmer, wobei 65 Prozent davon außerhalb Nordamerikas waren. Damit verkaufte sich der jüngste Need for Speed-Titel deutlich schlechter als im Jahr zuvor. Ohne genaue Zahlen zu nennen, sagte der EA-Boss, dass die Verkaufszahlen von Crysis, The Orange Box und Rock Band über den Erwartungen lagen. Riccitiello sagte aber auch, dass EA die Qualität seiner Spiele weiter verbessern müsse. Vor diesem Hintergrund wurden auch die beiden Action-Titel Battlefield: Bad Company und Mercenaries 2: World in Flames erneut verschoben und sollen nun frühestens nach April 2008 erscheinen.
Positive Nachrichten gibt es aber zu Biowares Fantasy-Rollenspiel Dragon Age. EA schloss im vergangenen Quartal die Übernahme von Bioware/Pandemic ab und rechnet mit einem Release des Spiels im Geschäftsjahr 2009 (beginnt am 1. April 2008). Ebenso kündigte der Publisher die Entwicklung eines neuen Herr der Ringe-Spiels an. Ob es sich dabei um das für einigen Monaten eingefrorene Rollenspiel-Projekt The White Council handelt, ist bisher aber nicht bekannt.
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