Mitte Juli hatte die US-Senatorin Hillary Clinton, Gattin von Ex-Präsident Bill Clinton, die Gewalthaltigkeit des Spiels GTA San Andreas angegriffen und angeprangert, dass mit der Modifikation Hot Coffee "pornografischen Inhalte" freigeschaltet werden könnten (wir berichteten). Clinton unterstützt eine 90 Millionen Dollar schwere Untersuchung, die die Auswirkungen von Gewalt in den Medien untersuchen soll. Vergangenen Mittwoch kommentierte der US-Autor Steven Johnson in der Los Angeles Times Clintons Kritik und brach eine Lanze für Videospiele.
"Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf ein anderes Spiel lenken, dessen andauernde Gewalt und Aggression die Aufmerksamkeit von Millionen von Kindern gefangen hält", stichelt Johnson, der sich mit seinem kürzlich veröffentlichten Buch Everything Bad Is Good For You: How Today's Popular Culture Is Actually Making Us Smarter zum Anwalt der Spiele ausgerufen hat. "Ich spreche von American Football."
Der zugespitzte Vergleich dient Johnson als Beispiel dafür, dass die Gedankenwelt von Kindern von vielen Faktoren beeinflusst wird; Computerspiele, so seine Überzeugung, seien dabei nicht nur einer der harmlosesten, sondern sogar positiv für die Entwicklung. "Die meisten Spiele zwingen Kinder, komplexe Regelwerke zu lernen, anspruchsvolle Steuerungen zu meistern und in Echtzeit Situationen zu bewerten. Kurz: Genau die Fähigkeiten, die sie für ihre digitale Arbeit von morgen brauchen werden."
Gegen pauschale Verurteilung von Gewaltspielen führt Johnson die Kriminalstatistik ins Feld. In den letzten zehn Jahren sei die Zahl der Gewaltverbrechen bei Jugendlichen in den USA rapide gefallen, trotz zahlreicher populärer Spiele wie Quake oder GTA 3. Johnson folgert daraus, dass Spiele ein Ventil für aufgestaute Aggressionen in Kindern sein könnten.
Johnsons Fazit: "In beinahe jeder Hinsicht sind Kinder heute völlig in Ordnung."
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