Internet - Erfinder des WorldWideWeb fordert Auflösung der Anonymität für Cyberbullys

Der Erfinder des WWW, Sir Tim Berners-Lee, forderte auf dem Weltwirtschaftsforums in Davos eine bessere Balance zwischen dem Recht auf Anonymität und dem Schutz von Opfern durch Cyberbullying.

Sir Tim Berners-Lee fordert eine Abschaffung der Anonymität im Web für Cyberbullys und Mobbing. Bildrechte: Von Paul Clarke - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0 Sir Tim Berners-Lee fordert eine Abschaffung der Anonymität im Web für Cyberbullys und Mobbing. Bildrechte: Von Paul Clarke - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0

Sir Tim Berners-Lee hat im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos die Abschaffung der Anonymität für Internetmobber, sogenannte »Cyberbullys«, gefordert, die andere Menschen im Web terrorisieren würden. Berners-Lee ist ein britischer Professor am MIT, Physiker und Informatiker und gilt als der »Erfinder« des World Wide Web und des ihm zugrunde liegenden HTML-Standards.

"Jede Gesellschaft, jedes soziale Netzwerk, jede Regierung und jedes Land wird nicht umhin kommen, eine Regelung zu schaffen, in der Menschen beispielsweise grundsätzlich Anonymität besitzen - die aber durch eine höhere Macht auch genommen werden kann.

Original-Zitat: Every society and every social network, every government and every country, is going to have to come to an arrangement, where perhaps people have anonymity initially - but there is a stronger force which can take it away."

Dabei differenziert er sehr klar: Anonymität sei zum Beispiel im Kontext des »Arabischen Frühlings« sehr wichtig und unabdingbar zum Schutz der Protestbewegung gewesen. Er fordert jedoch eine bessere Balance zwischen dem Recht auf Anonymität und der Notwendigkeit, »Cyber Abuse«, also die Ausnutzung der Anonymität zur Belästigung und Terrorisierung anderen Menschen, entgegen zu wirken. Seiner Vorstellung nach sollten Gesetze es ermöglichen, dass im Falle einer Grenzüberschreitung die Anonymität durch einen Richter aufgehoben werden kann. Wie das ganze technisch bewerkstelligt werden soll, ließ er jedoch offen. Vorschläge aus republikanischen Kreisen der USA, Terroristen den Zugang zum Netz zu sperren, hält er allerdings für naiv und nicht durchführbar.

Ob es eine wirkliche Anonymität in Zeiten der durch Edward Snowden aufgedeckten permanenten NSA-Überwachung und Vorratsdatenspeicherung überhaupt noch gibt, bleibt weiterhin fragwürdig. Einen Schutz vor Cyber-Mobbing, Rassismus und Hasspostings bieten auch Klarnamen nicht, wie die vielen Kommentarspalten auf Facebook unter politischen Artikeln derzeit leider zu Genüge beweisen.

Quelle: BBC / Bildrechte: Von Paul Clarke - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37435469

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