Killerspiel-Debatte - Spiele stiften Kinder laut australischer Polizei zu Gewalttaten an

In einem Interview mit dem Daily Telegraph gibt ein australischer Polizeichef Videospielen eine Mitschuld an steigenden Messer-Angriffen durch Jugendliche - weil Spiele Gewalttaten und Verbrechen belohnen.

Trifft gewaltverherrlichende Videospiele eine Mitschuld an mehr Messer-Angriffen unter Jugendlichen in Australien? Trifft gewaltverherrlichende Videospiele eine Mitschuld an mehr Messer-Angriffen unter Jugendlichen in Australien?

Andrew Scipione ist Police Commissioner im australischen Bundesstaat New South Wales, also der höchste Polizeibeamte der Region. Im vergangenen Monat kam es in seinem Bezirk zu einer Reihe von Messerangriffen durch Jugendliche, bei dem es auch Tote zu beklagen gab. Gegenüber dem Daily Telegraph sprach Scipione über die steigende Jugendkriminalität und den vermehrten Einsatz von Stichwaffen bei Minderjährigen. So habe nicht nur die Verbreitung von Messern zugenommen, sondern auch die Bereitschaft, diese tatsächlich einzusetzen.

Verantwortlich für die gestiegene Gewaltbereitschaft sind laut Scipione in erster Linie gewaltverherrlichende Medien, auch Videospiele. »Wie soll es einen den nicht beeinflussen, wenn man in einer Umgebung aufwächst, in der Gewalt regelrecht gefeiert wird, wo man täglich virtuelle Verbrechen begeht. Und viele dieser jungen Menschen tun das stundenlang«, so Scipione. Der Polizei-Chef weiter: »Man wird dafür belohnt, Menschen zu töten, Frauen zu vergewaltigen, Prostituierte zu bestehlen und Autounfälle zu verursachen.«

Scipione schränkt seine Aussage aber klar ein: »Das wird nicht die große Mehrheit beeinflussen, aber lass es zwei oder drei sehr verstörte Jugendliche sein, die Zugang zu Waffen haben, mit Messern oder ihren Fäusten umgehen können. Die können auf die Straßen Australiens gehen und dieses Leben [, das sie aus Medien kennen, Anm. der Redaktion] fast eins zu eins ausleben. Das ist beunruhigend.«

Im Weiteren sieht Scipione auch verantwortungslose Eltern in der Verantwortung. »Wir schnappen 13, 14 Jahre alte Kinder von der Straße, betrunken, und wenn wir die Eltern anrufen, dass sie ihre Kinder vom Revier abholen sollen, kommen die nicht mal.

In Deutschland ist die Debatte um die vermeintlichen »Killerspiele« in den letzten Monat sehr ruhig geworden. Für Schlagzeilen sorgte im Juli nur die Forderung der Freien Wähler nach einer »Killerspiele«-Selbstbeschränkung der Industrie.

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