GoodGame - Schwere Vorwürfe: Entlassungen wegen Betriebsratsgründung?

Ver.di erhebt schwere Vorwürfe gegen das Hamburger Studio für Mobile- und Browser-Spiele GoodGames. Laut der Dienstleistungsgewerkschaft hat GoodGames aktiv die Gründung eines Betriebsrats verhindert - und sich damit strafbar gemacht.

Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di wirft Goodgame Studios vor, strafbar gehandelt zu haben, indem sie die Gründung eines Betriebsrats aktiv verhindert haben. Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di wirft Goodgame Studios vor, strafbar gehandelt zu haben, indem sie die Gründung eines Betriebsrats aktiv verhindert haben.

Der Hamburger Spieleentwickler Goodgame Studios (Goodgame Empire) beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter. Mehrfach wurde das deutsche Entwickler-Studio gar als »Top Nationaler Arbeitgeber« (Magazin Focus) ausgezeichnet, doch die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di erhebt nun schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. Der Entwickler von Mobile- und Browser-Spielen steht unter Verdacht, die Gründung eines Betriebsrats durch Entlassung der an den Wahlen beteiligten Mitarbeiter verhindert zu haben.

Laut Recherchen des Fachmagazins GamesMarkt wurden Ende November rund 40 Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung gekündigt - rund 30 davon wurde der Vertrag zum Jahresende gekündigt, der Rest hatte befristete Arbeitsverträge, die nicht verlängert wurden. Bereits im November sorgte diese Aktion für Aufsehen, da zeitgleich über 100 Stellen vakant ausgeschrieben sind. Ver.di spricht von einem »Eklat«. Die aktive Behinderung einer Betriebsratswahl ist in Deutschland laut Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) strafbar. Gabriele Weinrich-Borg von ver.di Hamburg erklärt in einer Pressemitteilung:

"Seit Frühjahr diesen Jahres standen wir mit mehreren Beschäftigten in Kontakt, um endlich einen Betriebsrat bei Goodgame zu wählen. Dass fast allen, die sich im Vorfeld engagiert haben, gleichzeitig gekündigt wird, spricht eine deutliche Sprache. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass ein Branchenriese die betriebliche Mitbestimmung der Beschäftigten attackieren will. Das positive Image dieses Unternehmens deckt sich nicht mit dem Umgang zu seinen Beschäftigten. Vier Wochen Jahresurlaub, viele Befristungen und bei einigen gibt's gerade mal den Mindestlohn, und jetzt diese Kündigungen - das nenne ich deutlich Badgame!"

Die von den Kündigungen betroffenen (Ex)-Mitarbeiter haben inzwischen eine Klage vor dem Arbeitsgericht Hamburg eingereicht. Ver.di hat außerdem angekündigt, nächste Woche eine Betriebsversammlung bei Goodgame einzuberufen, auf der die Planungen für eine Betriebsratswahl fortgeführt werden sollen.

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