Zocken auf Rezept? - Wissenschaftler empfehlen Spielkonsolen gegen Rheuma

Wissenschaftler der Berliner Charité sehen Heimkonsolen als therapeutische Option für die Behandlung von Rhema-Patienten an. Im Rahmen einer Pilotstudie konnten vielversprechende Ergebnisse erzielt werden.

Aufgrund ihrer teilweise bewegungsintensiven Spiele eignet sich die Wii U möglicherweise am besten für die Heimtherapie von Rheumaerkrankungen. Aufgrund ihrer teilweise bewegungsintensiven Spiele eignet sich die Wii U möglicherweise am besten für die Heimtherapie von Rheumaerkrankungen.

Schon häufiger wurden Videospiele für Therapiezwecke in Betracht gezogen - etwa zum Vorbeugen von Demenzkrankheiten. Wissenschaftler der Universitätsklinik Berliner Charité empfehlen heimische Gaming-Aktivitäten nun sogar als therapeutische Option für Rheumaerkranungen.

Allerdings nur in besonderen Fällen. Als Beispiele werden etwa an rheumatoider Arthritis erkrankte Patienten genannt, die aus Zeitmangel oder schlechter Erreichbarkeit einer physiotherapeutische Praxis kaum noch körperlich aktiv sind.

Spielkonsolen mit Heimübungsprogrammen

Für diese Patientengruppe würden sich Spielkonsolen mit Heimübungsprogrammen anbieten, heißt es in der Studie, die in der Fachzeitschrift BMC Musculoskeletal Disorders veröffentlicht wurde.

Jan Zernicke, Studienkoordinator an der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie der Charité, dazu:

"Im Vergleich zu herkömmlichen heimbasierten, physiotherapeutischen Übungen konnten wir gleiche Effekte feststellen. Hinzu kommt, dass auf diese Weise mehr Spaß in das Be­handlungskonzept gebracht werden kann, was die Therapietreue und somit die Wirk­sam­keit erhöht."

Für die Pilotstudie bezogen die Forscher Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis mit niedriger Krankheitsaktivität ein, die ein Basismedikament erhielten. Nach einer detaillie­rten Einführung in das eigenständige Training haben 15 Patienten mit einem konventio­nellen heimbasierten physiotherapeutischen Übungsprogramm und weitere 15 Patienten mit einem definierten animierten Übungsprogramm an einer Spielkonsole begonnen. Nach zwölf Wochen wechselten die Patienten für ebenfalls zwölf Wochen in die andere Behandlungsgruppe.

Zeitliche Flexibilität und der unterhaltsame Ausführung

Beide Gruppen hätten nach dem Therapiezeitraum dieselben Verbesserungen in den physiologischen Funktionstests aufgewiesen, heißt es weiter. Die Vorteile der zeitlichen Flexibilität und der unterhaltsamen Ausführung würden wahrscheinlich den Nachteil der nicht angeleiteten und möglicherweise nicht optimalen Bewegungs­aus­füh­rung ausgleichen.

Die Wissenschaftler empfehlen Patienten mit rheumatischen Erkrankungen nun, ge­mein­sam mit ihren Physiotherapeuten und Rheumatologen eine ergänzende Behandlung mit animierten Übungsprogrammen zu besprechen.

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