Sherlock Holmes - Sein neues Abenteuer

Wir haben Indizien verfolgt, Spuren gesucht -- und schließlich Sherlock Holmes: Die Spur der Erwachten gefunden. Das Adventure dreht sich wie die Vorgänger um den britischen Stardetektiv, der es diesmal allerdings nicht mit weltlichen Verbrechern zu tun bekommt. Statt dessen treiben sich in London Horrorkreaturen aus den Büchern von H.P. Lovecraft herum. So treffen zwei Welten aufeinander: Der rationale Sherlock muss plötzlich gegen übersinnliche Gegner antreten -- eine Kombination, die eine spannende (oder zumindest abgedrehte) Handlung verspricht.

Auch spielerisch geht Die Spur der Erwachten neue Wege. Sie bewegen sich nicht mehr per Point-and-Click durch Renderkulissen, sondern erkunden das dreidimensionale London in der Ego-Ansicht. Dabei müssen Sie häufig auf Spurensuche gehen, was allerdings in Arbeit ausartet. So suchen Sie mit einer Lupe akribisch nach einem winzigkleinen Kieselstein in einem Fußabdruck. Oder Sie müssen exakt die richtige Stelle einer Mauer anvisieren, um dort eine Leiter aufstellen zu können. Das ist zumindest gewöhnungsbedürftig und nimmt dem Spiel viel Tempo. Allerdings sieht die Arbeit von Holmes eben so aus: Spuren suchen, auswerten, Schlüsse ziehen, Verbrecher (oder Dämonen) dingfest machen. Erfreulich, dass Sherlock hierzu wenigstens nicht alle Winz-Indizien finden muss -- wenn Sie aus den gefundenen die richtigen Schlüsse ziehen, geht's trotzdem weiter.

Die Spur der Erwachten dürfte somit kein Fall für jeden Adventure-Fan sein, dazu spielt sich's zu langsam und bieder. Für Freunde spannender Geschichten, die keinen Wert auf Knalleffekte legen, ist der Titel jedoch einen Blick wert -- zumal die Gentleman-Streitgespräche zwischen Sherlock und Watson herrlich witzig sind. Erscheinen soll Die Spur der Erwachten im 4. Quartal 2006.

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