NHL 2006 - Angespielt

Manchmal sind Spiele doch besser als das wahre Leben. In Wirklichkeit fiel die diesjährige NHL-Saison nämlich ins Wasser (pardon: Eis), weil die nordamerikanischen Eishockey-Vereine mit ihren Spielern um Gehälter streiten. Am PC dürfen Sie trotzdem bald wieder checken und stochern, denn am 22. September will EA Sports NHL 2006 veröffentlichen. Wir haben die Eishockey-Simulation bereits jetzt angespielt. Der neueste Serienteil bietet zwar wie gewohnt eher Detailänderungen als Quantensprünge, zwei wichtige Neuerungen gibt's aber.

Erste Neuerung: Die Partien sind ruhiger, die Fouls seltener geworden -- angenehm im Vergleich zum Check-lastigen Vorgänger. So können wir auch mal das Spiel aufbauen, ohne dass der Gegner unsere Stars sofort zu Boden schickt. Die Spielgeschwindigkeit ist aber immer noch recht hoch, echtes Eishockey ist einen Tick langsamer. Zudem erscheint uns die KI selbst auf der Schwierigkeitsstufe »Mittel« etwas zu zaghaft: Gegenspieler greifen oft nicht an und lassen zu, dass wir mit dem Puck tief in ihr Drittel sausen. Dafür passen die Gegner gewohnt sicher und spielen schöne Torchancen heraus.

Zweite Neuerung: Mit dem rechten Analog-Stick zaubern wir Tricks wie Schüsse aus der Drehung. Das klappt allerdings nur mit Starspielern (Steve Yzerman oder Kufen-Dinosaurier Mario Lemieux), die auf dem Spielfeld mit einem Stern markiert sind. Gewöhnliche 08/15-Sportler sind mit einem Kreis unterlegt und können nicht tricksen. Die Kunststücke gehen flüssig vom Gamepad. Übermächtig sind die Trickschüsse trotzdem nicht, wir brauchen das richtige Timing und viel Gefühl im rechten Daumen. So lösten wir uns mit Yzerman von den gegnerischen Abwehrspielern und drückten den Analogstick sanft nach rechts. Das Ergebnis: Yzerman vollführte eine elegante Drehung und bugsierte den Puck in die linke, untere Ecke des Tores -- alles flüssig animiert.

Der Rest in Kürze: Grafisch macht NHL 2006 wie gewohnt einen winzigkleinen Schritt nach vorne, besonders die zerkratzte Eisfläche wirkt nun sehr realistisch. Die Spielerdaten sind trotz Saison-Ausfall auf dem aktuellen Stand; Detroits Ex-Torwart Hasek etwa spielt nun bei den Ottawa Senators. Im Gegensatz zum Vorgänger können wir nun außerdem wieder eigene Spieler erstellen. Einige Menüs sind per Maus immer noch recht umständlich zu bedienen. Und das Pause-Menü in der Partie bietet überhaupt keine Mausunterstützung. Die Steuerung im Spiel funktioniert hingegen wieder exzellent. Witzig: Die Kommentatoren erzählen zu Starspielern kleine Geschichten. Hätten Sie gewusst, dass Detroits Brendan Shanahan in seiner Jugend der Marschall in einer Parade am St. Patricks Day war?

Fazit:NHL 2006 ist ein Schritt in die richtige Richtung, verringerte Check-Frequenz und Starspieler-Tricks sind gute Ideen. Es wird sich allerdings erst im Langzeittest herausstellen, ob die weniger aggressive KI auch für geübte Spieler herausfordernd bleibt.

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