Valve - Steam-Betreiber widerspricht Kritik von EA

Nachdem Origin-Chef David DeMartini behauptete, Valve würde mit Steam-Sales den Wert geistigen Eigentums schmälern nimmt der Steam-Betreiber Stellung. »Genau das Gegenteil ist der Fall«, erklärt Valves Jason Holtman.

Valve entwickelt Videospiele und betreibt die Online-Plattform Steam. Valve entwickelt Videospiele und betreibt die Online-Plattform Steam.

2012 erklärte der Chef von EAs Online-Plattform Origin, David DeMartini, dass deren Konkurrent Valve bei Spieleangeboten mit einer Preisreduktion von bis zu 75 Prozent den Wert des geistigen Eigentums schmälere.

Nach Meinung von DeMartini kauften die Spieler nämlich gar keine Spiele mehr zum Release, sondern warteten einfach bis der jeweilige Titel als unabhängiges Angebot oder im Zuge des alljährlichen Steam Summer Sales zum Kampfpreis angeboten werde.

Im Interview mit der englischsprachigen Spielewebsite Eurogamer erklärte Valves Chef für Geschäfts-Entwicklung Jason Holtman, dass genau das Gegenteil der Fall sei.

»Fragen Sie unsere Partner. Fragen sie sowohl die Großen, als auch die Kleinen was sie [über unsere Angebote] denken«, sagt Holtman.

Ein Beleg gegen DeMartinis These sei zum Beispiel Portal 2. Wenn man den Wert einer Marke durch Angebote reduziere, warum sollte Valve dann auch seine eigenen Spiele um bis zu 75 Prozent reduziert anbieten?

Auch die internen Statistiken von Valve widerlegen laut Holtman die Aussage DeMartinis, denn diese zeigten, dass die Anzahl an Vorverkäufen von Spielen immer größer wird.

»Wenn das alles wahr wäre, dann würde niemand mehr ein Spiel bei Steam schon vor dessen Release kaufen. Im Hinterkopf würde man sich ja selbst sagen, dass der Titel in sechs Monaten oder einem Jahrohnehin um 50 Prozent reduziert angeboten werde«, erklärt Holtman.

Holtman führt DeMartinis These weiter und zeigt deren Absurdität anhand der Film-Industrie auf. Würde DeMartinis Theorie der Wahrheit entsprechen, dann gebe es laut Holtman auch keine Kinos mehr. Die Leute würden dann nämlich statt ins Kino zu gehen, warten bis der Film im Einzelhandel als DVD oder BluRay verfügbar ist und anschließend mit gemeinsamen Freunden ansehen. »Dennoch gehen die Leute gerne immer noch ins Kino, weil sie den Film oder ihre Rockband gern als erste sehen möchten«, so Holtman.

Ganz so ernst hat Origin-Boss DeMartini seine Aussage wohl sowieso nicht gemeint, denn schon wenige Wochen nachdem er sich öffentlich über die Valve-Angebote echauffierte, bot Electronic Arts viele eigene Spiele um bis zu 90 Prozent reduziert an (wir berichteten).

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