Meinungsumfrage - Großes Desinteresse gegenüber Spielen

Obwohl die Mehrheit der deutschen Bevölkerung Video- und Computerspielen durchaus auch positive Wirkungen zuschreibt, gibt es weiterhin ein großes Desinteresse an dem Medium. Laut einer vom Spielehersteller Electronic Arts in Auftrag gegebenen Studie sind in Deutschland 58 Prozent der Befragten der Ansicht, dass Spiele den Umgang mit neuen Medien und Technik lehren. Im Vergleich zu den Umfragen in Frankreich (40%) und Großbritannien (48%) ist dies der höchste Wert. Immerhin 20 Prozent beziehungsweise 17 Prozent würden auch der Aussage zustimmen, dass Computer- und Videospiele die Intelligenz stimulieren oder die Kreativität fördern. Dennoch sagten 39 Prozent der befragten Personen, dass sie sich grundsätzlich nicht für Spiele interessieren. In England sind es nur 22 Prozent, während 57 Prozent der Franzosen sich nicht mit elektronischer Unterhaltung beschäftigen wollen. Als weitere Gründe für das Nicht-Spielen werden "keine Zeit", "bevorzuge andere Freizeitaktivitäten" oder "verbringe Freizeit lieber draußen" angegeben.

Auch bei den Eltern überwiegt bislang das Desinteresse. So zählen zwar mittlerweile Computer- und Videospiele in den Kinderstuben zum Alltag, jedoch geben nur 34 Prozent der Eltern in Deutschland an, sich sehr intensiv oder intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Nur 14 Prozent der Mütter und Väter spielen gemeinsam mit ihren Kindern. Bei diesen Werten gibt es kaum Unterschiede gegenüber Großbritannien und Frankreich. Was oft von Experten bemängelt wird, scheint die Studie zu bestätigen: Kinder und Jugendliche werden bei Thema digitale Medien sich selbst überlassen. Das daraus ein Generationskonflikt entsteht, bei dem vor allem ältere Menschen, die keine Erfahrungen mit Computerspielen gemacht haben, eher die negativen Auswirkungen sehen, während die jüngere Generation die Spiele als gleichwertigen Freizeitspaß anerkannt sehen will, verwundert da nicht.

Das wird auch durch die Aussage unterstrichen, dass gerade einmal 30 Prozent der Befragten in Deutschland der Aussage zustimmen "Spiele entspannen und machen Spaß". Und nur 11 Prozent sehen Games als "gute Freizeitbeschäftigung". Gleichzeitig sind sich aber 77 Prozent sicher, dass Spiele süchtig machen können, 54 Prozent glauben das Spiele die Einsamkeit fördern und 42 Prozent nehmen an, dass durch Computerspiele aggressives Verhalten gefördert wird. Vor allem bei diesem Punkten wird der Unterschied zum eher liberaleren England deutlich: Die Suchtgefahr wird dort ebenfalls als größte Gefahr gesehen. Dass Spiele Einsamkeit fördern, glauben allerdings nur 31 Prozent der Befragten. Immerhin 42 Prozent der Briten attestieren Spielen, dass sie entspannen und Spaß machen.

Offenbar sind die Engländer bereits erfahrener mit dem Umgang elektronischer Unterhaltung. Gut möglich auch, dass die größere Verbreitung von Videospiel-Konsolen dazu beigetragen hat, zumal diese Geräte auch für weniger technikbegabte Menschen verständlich sind. Frankreich und Deutschland zählen hingegen als Hochburgen der PC-Spiele. Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen Konsolen und der größeren Akzeptanz von Spielen gibt, werden weitere Studien zeigen müssen. Electronic Arts hat bereits weitere Untersuchungen angekündigt, die dann ebenfalls auf dieser Webseite www.studien.electronic-arts.de heruntergeladen werden können.

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