Eine weitere über zwei Jahre angelegte Studie der Universität Tübingen und der Schulberatungsstelle Bayern Ost unter 12- bis 14-Jährigen Schülern kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. So würde der beim Ansehen von Horrorfilmen oder dem Spielen von Gewaltspielen empfundene Hass über die Jahre hinweg zu einer Charaktereigenschaft der Jugendlichen werden. Die Studie sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von gewalthaltigen Medien und der Schülergewalt und Delinquenz bei 14-Jährigen.
Die Studien der Fachhochschule Köln werden von Frontal 21 jedoch deutlich anders behandelt. So unterstellt das Magazin den Kölner Wissenschaftlern, die Spiele-Industrie nur deshalb in Schutz zu nehmen, weil diese finanzielle Mittel zur Forschungsarbeit bereitstellt. Auch für eine neue Sicht auf Computerspiele organisierte Podiumsdiskussion der Fachhochschule Köln beäugt man im Beitrag kritisch. In die Aussage von Jörg Trouvin (Electronic Arts), man würde durch PC und Konsole spielerisch lernen mit Sieg und Niederlage umzugehen, schneidet die Frontal-Redaktion zusammenhangslos blutige Szenen aus dem ab 18 Jahren freigegebenen Titel Mortal Kombat: Deception.
Electronic Arts, weltweit der größte Publisher, wird wenige Augenblicke später als Hersteller besonders brutaler Spiele bezeichnet. Zwar befinden sich im Portfolio des Konzerns auch Ego-Shooter, über die meistverkauften EA-Spieleserien Die Sims, FIFA, NHL und Need for Speed wird jedoch kein Wort verloren.
Für Prof. Christian Pfeiffer haben die Forschern der FH Köln, »ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt, da sie ihr Geld von denen Beziehen, die ein Interesse daran haben dass diese Art von Computerspielen verharmlost werden.« Dass das vom Land Niedersachsen finanzierte Kriminologische Forschungsinstitut jedoch ebenso ein finanzielles Interesse am genauen Gegenteil hat, verschweigt Prof. Pfeiffer freilich.
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