Pornografie und »Killerspiele« - ...sind laut CSU Schuld an Missbrauchsfällen

CSU holt wieder die Internet-Stopp-Schilder und »Killerspiele«-Verbotsforderungen aus der Mottenkiste.

Beate Merk (CSU): "Fahrlässige Politik der FDP" Beate Merk (CSU): "Fahrlässige Politik der FDP"

Die CSU macht das Internet und sogenannte »Killerspiele« für die Vorfälle auf der niederländischen Insel Ameland verantwortlich. Hier kam es während einer Jungendfreizeit zu sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen unter Jugendlichen im Alter von 13 und 14 Jahren.

Nach den schrecklichen Vorkommnissen geht auch die bayrische Regierungspartei CSU – konkret in Form ihrer Justizministerin Beate Merk – auf Ursachenforschung und hat auch schon die Schuldige gefunden: Den eigenen Koalitionspartner FDP, Kinderpornografie im Internet und »Killerspiele«. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf eine DPA-Meldung.

Merk, die zugleich stellvertretende Vorsitzende der CSU ist, sagte: »Wenn man sich ansieht, welche Folgen der Konsum von schädlichen Videos haben kann, ist die Laissez-faire-Politik der FDP bei Kinderpornos im Netz grob fahrlässig.«

Die FDP sprach sich in der Vergangenheit wie andere Parteien und Interessengruppen dafür aus, solche Inhalte im Internet nicht nur hinter Stopp-Schilder zu stellen, wie von der CDU/CSU gefordert, sondern komplett zu löschen. Ein Fehler laut Merk: »Wenn ich feststellen muss, dass ich eine bestimmte Seite nicht löschen kann, darf ich nicht einfach mit den Schultern zucken und zur Tagesordnung übergehen. Dann muss ich diese Seite wenigstens sperren.«

Bei gleicher Gelegenheit holte Merk dann auch gleich zum »Rundumschlag gegen andere Medieninhalte« aus: Auch sogenannte »Killerspiele« müssten bei der Gelegenheit verboten werden, um Kinder auch hier vor gewalthaltigen Inhalten zu schützen.

Die CSU-Ministerin zeigt angesichts der verständlichen Fassungslosigkeit über die Taten von Ameland richtungslosen Aktionismus.

Der Spiegel kommentiert: »Den Opfern sexueller Gewalt wird mit solchen Forderungen nicht geholfen, im Gegenteil: Sie werden auf plumpe Weise instrumentalisiert, um diffuse Gefühle zu bedienen, die man innerhalb der eigenen Wählerschaft vermutet.«

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