Youtube - React-Trademark-Versuch verursacht Shitstorm

Die durch ihre React-Videos bekannten Entertainer und YouTuber Fine Brothers sehen sich aktuell einem massiven Shitstorm ausgesetzt: Die beiden wollten sich das Verb »react« markenrechtlich schützen lassen. Nach tagelangem Streit zogen sie den Antrag nun wieder zurück.

Die von YouTube bekannten Fine Brothers wollten sich den Begriff React schützen lassen - sehr zum Missfallen der Internet-Gemeinde. Der aktuelle »Shitstorm« um die Aktion hat eine ungünstige Eigendynamik entwickelt. Die von YouTube bekannten Fine Brothers wollten sich den Begriff React schützen lassen - sehr zum Missfallen der Internet-Gemeinde. Der aktuelle »Shitstorm« um die Aktion hat eine ungünstige Eigendynamik entwickelt.

Dass es keine allzu gute Idee ist, allgemein gültige Begriffe markenrechtlich schützen zu lassen, musste gerade erst Sony feststellen: Der Konsolenhersteller und Spielentwickler wollte sich den weit verbreiteten und häufig genutzten Begriff »Let's Play« sichern und brachte damit einen Großteil der Gaming- und YouTube-Gemeinde gegen sich auf. Außer einem ramponierten Ruf hat die Aktion dem Konzern letztlich nichts eingebracht: Das United States Patent and Trademark Office (USPTO) wies den Antrag ab.

Und auch die Fine Brothers sind nun in ein solches Fettnäpfchen getreten: In der ohnehin schon aufgeheizten Stimmung rund um den Let's-Play-Markenrechtsantrag versuchten die für ihre React-Videos bekannten Entertainer das Verb »react« (»reagieren«) markenrechtlich schützen zu lassen. Grund dafür: Man wollte Lizenzgebühren dafür kassieren, dass andere Unternehmen Videos auf Basis des eigenen React-Konzepts herstellen.

Bei den React-Videos von Fine Brothers Entertainment werden häufig unbedarfte Kinder oder Jugendliche (»Kids react to«, »Teens react to« etc.) vor die Kamera gesetzt und dabei gefilmt, wie sie auf andere Videos, Videospiele oder Technik reagieren. Zum Einsatz kamen zum Beispiel auch heute veraltete Geräte wie der Game Boy oder das NES. Das ursprüngliche Format wurde jedoch nach und nach erweitert und ist heute deutlich breiter gefächert. Das grundlegende Konzept erfreut sich großer Beliebtheit und schaffte sogar den Sprung in die eine oder andere Fernsehsendung.

Auch wenn dieser geschäftliche Hintergrund durchaus plausibel scheinen mag, reagierte das Internet äußerst gereizt auf den Markenschutz-Antrag: Sowohl beim Social-News-Aggregator Reddit als auch über andere Social-Media-Kanäle wie Facebook machten viele Nutzer ihrem Ärger Luft und riefen sogar zu einem Boykott gegen Fine Brothers Entertainment auf - mit spürbaren Folgen: Die beiden YouTube-Kanäle React und Fine Brohters Entertainment, die beiden den Fine-Brüdern gehören, verlieren seit Tagen rapide Abonnenten - live zu beobachten in einem extra dazu eingerichteten Live-Stream.

Auch ein wenig später veröffentlichtes Rechtfertigungsvideo änderte an der aggressiven Atmosphäre gegen die beiden Entertainer und YouTuber nichts mehr: Einmal in Gang gab es für den ausgelösten Shitstorm kein Halten mehr. Auch ein Reddit-Beitrag, in dem die Fine-Brüder beteuern, mit dem Markenschutz nichts Unrechtes anfangen zu wollen, blieb weitestgehend ungehört.

Eigentlich sollte Markenschutzantrag am 2. Februar 2016 durch das USPTO zur öffentlichen Diskussion gestellt werden. Dazu wird es aber nun voraussichtlich nicht mehr kommen: Fine Brothers Entertainment hat dem öffentlichen Druck nachgegeben, eine umfangreiche Entschuldigung veröffentlicht und angekündigt, den Markenschutzantrag zurückzuziehen.

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