Vor mittlerweile vier Jahren hat das World Economic Forum die weiter steigende ökonomische Ungleichheit innerhalb der Weltbevölkerung als größte Gefahr für die soziale Stabilität bezeichnet. Seitdem haben sich Politiker aus aller Welt zwar dem Ziel verschrieben, dieses Ungleichgewicht zu bekämpfen - tatsächliche Auswirkungen hatte das bisher aber nicht. Im Gegenteil.
Die Kluft zwischen den Reichen dieser Welt und dem Rest ist in den vergangenen Jahren sogar noch weiter gewachsen. Drei Beispiele aus einer Studie des Hilfs- und Entwicklungsorganisationen-Bundes Oxfam zur Verdeutlichung:
- seit 2015 besitzt das reichste Prozent der Weltbevölkerung mehr als die restlichen 99 Prozent
- lediglich acht Männer weisen heute genauso viel monetären und materiellen Besitz auf wie die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung - es sind die acht Milliardäre Warren Buffett, Bill Gates, Amancio Ortega (Inditex), Carlos Slim, Jeff Bezos (Amazon), Mark Zuckerberg (Facebook), Michael Bloomberg (Ex-Bürgermeister von New York) und Larry Ellison (Oracle)
- 2016 besaßen die 793 reichsten Menschen der Welt fünf Billionen US-Dollar - das ist ein Zuwachs von elf Prozent pro Jahr seit 2009
- in den kommenden 20 Jahren werden 500 Menschen 2,1 Billionen US-Dollar an ihre Erben weitergeben - das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt von Indien (1,3 Milliarden Einwohner)
- in etwa 25 Jahren könnte es den ersten Billionär der Welt geben
Bill Gates übertrifft sie alle
Und aus der Studie geht auch hervor, für wen die Chancen auf diesen »Titel« am besten stehen: Es ist kein geringerer als der Microsoft-Gründer Bill Gates.
Als der heute reichste Mensch der Welt sein Unternehmen 2006 verließ, hatte er ein Vermögen von 50 Milliarden US-Dollar angehäuft. 2016 waren es bereits 75 Milliarden US-Dollar - und das, obwohl der Unternehmer sichtlich bemüht ist, sein Geld über eine Stiftung an wohltätige Zwecke zu spenden.
Sollte der Nationalreichtum der USA in den kommenden Jahren weiterhin wie bisher zunehmen und Bill Gates sein Vermögen ebenfalls weiterhin konstant pro Jahr steigern können, könnte er der Studie zufolge in 25 Jahren der erste Billionär der Welt sein. Der heute 61-Jährige wäre dann 86 Jahre alt.
Nicht die erste Prognose dieser Art
Nun sind das äußerst viele Konjunktive - und es ist auch nicht das erste Mal, dass diese Prognose aufgestellt wird. Das Magazin Wired vermutete bereits 1999, dass Gates in fünf Jahren die magische Summe von 1.000.000.000.000 US-Dollar angehäuft haben werde. Bekanntlich wurde daraus nichts.
Allerdings zeigen diese und auch alle anderen Zahlen der Studie einmal mehr deutlich, dass die Schere zwischen den ohnehin schon Reichen dieser Welt und dem Rest immer weiter auseinander geht. Nicht nur Oxfam fordert deshalb ein Umdenken und eine menschliche Ökonomie, in der reiche Menschen faire Steuern bezahlen, die Umwelt geschützt wird und die arbeitende Bevölkerung angemessen bezahlt wird.
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