Sex, Games und Auktionen - Surf-Verhalten von US-Behördenmitarbeitern

Eine Untersuchung der Internet-Nutzung der Angestellten des "U.S. Department of Interior" ergab, dass die Angestellten einen beträchtlichen Teil ihrer Arbeitszeit mit dem Besuch von Porno-, Spiele- und Auktions-Sites verbringen. Der Produktivitätsausfall wurde in Millionenhöhe angegeben. Einige Angestellte verbrachten nahezu ihre halbe Arbeitszeit auf solchen Sites.

Das "Office of Inspector General" hat untersucht, auf welchen Sites sich die Angestellten des U.S. Department of Interior (DOI) während ihrer Arbeitszeit herumtreiben. Das ernüchternde Ergebnis: Porno-, Spiele- und Auktions-Sites waren extrem beliebt.

Laut Report würde dieses Surfverhalten einen Produktivitätsausfall von geschätzten 104.221 Stunden pro Jahr beziehungsweise einen Schaden in Höhe von über zwei Millionen US-Dollar bedeuten.

Bei der Untersuchung wurden die Log-Dateien des DOI über einen Zeitraum von einer Woche überprüft. 4700 Einträge verwiesen auf Porno- oder Glücksspiel-Sites. Der Aufruf derartiger Seiten ist jedoch nach den Richtlinien des DOI für die Angestellten untersagt. Darüber hinaus wurden mehr als eine Million Einträge von 7763 Angestellten gefunden, die sich auf Auktions- oder Spiele-Sites getummelt hatten.

Auch einige Extrembeispiele wurden in der Untersuchung genannt: So verbrachte ein Angestellter innerhalb einer Woche 14 Stunden bei zwei Online-Gaming-Seiten, ein weiterer vergnügte sich ebenfalls mit Online-Spielen (12 Stunden) und ein dritter kam immerhin noch auf 10 Stunden, die er auf einer Spiele-Site vertrödelt hat.

Aus Sicht der Inspektoren ist die Überwachung des Nutzungsverhaltens nicht konsistent genug, um solche Ausfälle zu vermeiden. So gebe es keine systemübergreifende Überwachung und Block-Technologien, so der Report. In vier der sechs Abteilungen des DOI kämen zwar Monitoring- und Block-Software zum Einsatz, allerdings jeweils mit unterschiedlichen Vorgaben und Einschränkungen.

So sei die eingesetzte Software im "Bureau of Reclamation" laut Report "fragwürdig". In dieser Abteilung wurde in der untersuchten Woche von 148 Rechnern aus auf Porno-Sites zugegriffen. Und im "Office of Surface Mining" wurden Nutzungs-Reports offenbar erst dann generiert, sobald ein Verantwortlicher diese angefordert hat. Damit sei dieses System "nutzlos für eine proaktive Vorgehensweise", so die Inspektoren.

Neben dem Zeitverlust durch das Aufrufen von Porno- und anderen Sites ergibt sich auch noch ein Sicherheitsproblem. Denn diese einschlägigen Angebote gehören meist zu den ersten, die Anwendern bösartigen Code unterjubeln wollen, so Yuval Ben-Itzhak, CTO der Sicherheitsfirma Finjan.

Die Inspektoren haben dem DOI nun empfohlen, eine umfassende Lösung gegen eine derartige Internet-Nutzung zu erarbeiten. Dazu gehören auch disziplinarische Maßnahmen gegenüber den Angestellten.

Beamtenschelte wäre in diesem Fall aber unangebracht, denn das Ergebnis dieser Untersuchung dürfte höchstwahrscheinlich auf den Großteil von Firmen oder Behörden zutreffen, deren Angestellte Zugriff aufs Internet haben.

(PCWelt.de)

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