Wolfgang Walk - »Menschen auf dem ethischen Niveau von Waffenhändlern« - Ex-Blue-Byte-Mitarbeiter rechnet mit heutiger Spielebranche ab

Der ehemalige Die-Siedler-Projekt-Manager Wolfgang Walk hat auf seinem Blog mit dem heutigen Zustand der Games-Industrie abgerechnet. Sie bestehe aus »Menschen auf dem ethischen Niveau von Waffenhändlern« und Anzugträgern, »für die ein Spiel nicht mal mehr Ware« sei.

Wolfang Walk hat Ende der 1990er Jahre bei Blue Byte gearbeitet und war unter anderem an Die Siedler beteiligt. Für die heutige Games-Branche hat er aber nicht mehr allzu viel übrig. Wolfang Walk hat Ende der 1990er Jahre bei Blue Byte gearbeitet und war unter anderem an Die Siedler beteiligt. Für die heutige Games-Branche hat er aber nicht mehr allzu viel übrig.

Wolfang Walk dürfte manchem Branchen-Kenner oder Spieler-Veteranen kein Unbekannter sein: Der heutige Computer Games Consultant and Contractor war von 1995 bis 2001 bei Blue Byte Software beschäftigt und dort als Projekt-Manager unter anderem an der Strategiespielreihe Die Siedler beteiligt. Darauf folgten unter anderem Anstellungen bei Massive Development und Ascaron - so wirklich glücklich scheint Walk in der Branche aber nicht mehr geworden zu sein.

Das zeigt jedenfalls ein neuer Eintrag auf seinem unter thevirtualmirror.wordpress.com auffindbaren Blog mehr als deutlich. Unter dem Titel »Falsche Brüste« rechnet Walk darin mit der heutigen Games-Branche ab und nimmt dabei kaum ein Blatt vor den Mund. Unter anderem wirft er dem Führungspersonal im Segment der Triple-A-Entwicklung vor, »Menschen auf dem ethischen Niveau von Waffenhändlern« zu sein, die einen »Markt bestehend aus kleinschwänzigen Möchtegern-Superhelden« bedienen würden, »die immer noch nicht begriffen haben, dass es nichts Alberneres gibt als einen Kerl mit Knarre und Testosteronüberdosis«.

Als Beispiele dafür nennt Walk Call of Duty, Battlefield, GTA und auch Tomb Raider, bei dem das Testosteron lediglich auf den Spieler projiziert werde.

Ebenfalls äußerst schlecht weg kommt im weiteren Verlauf des Blog-Eintrags der Free2Play-Bereich. Den hätten sich mittlerweile Anzugträger angeeignet, für die ein Spiel nicht mal mehr Ware sei - geschweige denn etwas, das sie wirklich liebten, so Walk. Vielmehr habe sich das Genre zu einer Art Sammelalbum entwickelt, »in das man möglichst viele möglichst teure Bildchen« hineinklebe, »mit denen dann das eigentliche Geschäft gemacht« werde.

Und selbst der zuletzt von Spielern so gefeierte Indie-Aufschwung ist für Walk alles andere als gesund. Auch dieser Bereich der Spielebranche diene letztlich nur als »selbstausbeuterischer Qualifikationsnachweis, um dann anschließend im AAA- oder Free2Play-Bereich (in der Regel immer noch selbstausbeuterisch) arbeiten zu dürfen«.

Natürlich gebe es in der Branche auch Ausnahmen, deren Ausdauer und Standhaftigkeit er bewundere, führt Walk weiter aus. Allerdings seien die insgesamt auch nicht viel größer als ein bestimmtes gallisches Dorf während der Blütezeit des Römischen Reiches - allerdings ohne Zaubertrank.

Die komplette Abrechnung von Wolfang Walk mit der heutigen Spiele-Industrie findet sich auf thevirtualmirror.wordpress.com.

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