Jahrelang hatten sich Konkurrenten von Microsoft darüber beschwert, dass der Internet Explorer im marktbeherrschenden Betriebssystem Windows als Standardbrowser eingestellt ist, obwohl es durchaus Alternativen gibt. Daraufhin hatte die EU-Kommission im Jahr 2009 Microsoft dazu verpflichtet, nach der Installation des Betriebssystems ein Auswahlfenster anzuzeigen, bei denen auch die Konkurrenz-Browser wie Firefox, Opera, Safari, Chrome und auch die Produkte einiger kleinerer Anbieter aufgeführt werden.
Ob dies den Anbietern der Browseralternativen wirklich geholfen hat, ist nicht bekannt, doch Microsoft bekam im Jahr 2012 erneut Probleme mit der EU. Das Service Pack 1 für Windows 7 enthielt einen Fehler, durch den das Auswahlfenster bei diesem Betriebssystem nicht wie vereinbart angezeigt wurde. Die EU hatte damals umgehend mit einem neuen Kartellverfahren und hohen Strafzahlungen gedroht, so dass sich sogar der damalige Microsoft-CEO Steve Ballmer persönlich mit dem zuständigen EU-Kommissar traf. Nun ist die verpflichtende Vereinbarung zwischen der EU und Microsoft nach fünf Jahren abgelaufen.
»Die durch diese Entscheidung auferlegten Verpflichtungen sind nicht mehr gültig. Neuen Benutzern wird daher das Browserauswahl-Update nicht mehr bereitgestellt«, so Microsoft auf der Webseite, die seinerzeit speziell zu diese Thema online gestellt wurde. »Microsoft empfiehlt allen Kunden, die sich über andere Webbrowser informieren oder einen anderen Browser herunterladen möchten, die Websites der entsprechenden Anbieter direkt aufzurufen«. Bislang gibt es keine Informationen darüber, ob diese anderen Anbieter nun erneut einen Anlauf bei der EU starten oder ob die EU-Kommission das Thema nach fünf Jahren nun tatsächlich für erledigt ansieht.
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