Seit vielen Jahren kündigt Microsoft einige Tage vor dem Patch-Day an, welche Updates an diesem ersten Dienstag im Monat veröffentlicht werden sollen und um welche Probleme sie sich kümmern. Auch wenn Microsoft gerade bei Sicherheitsupdates vorher oft nicht genau erklärte, welche Lücken geschlossen wurden, waren diese Informationen für viele Nutzer recht interessant. Microsoft nennt diesen Dienst Advance Notification Service (ANS) und will diesen in Zukunft nicht mehr öffentlich und kostenlos anbieten. Lediglich »Premium-Kunden« und Organisationen, die mit Microsoft im Sicherheitsbereich zusammenarbeiten, sollen die entsprechenden Informationen weiterhin vorab enthalten.
Als Begründung für diesen Schritt gibt Microsoft an, dass ANS ohnehin immer nur für große Organisationen gedacht gewesen sei, die sich so auf den Patch-Day vorbereiten konnten. Doch inzwischen würden diese Organisationen ANS kaum noch nutzen, sondern die Updates automatisch oder durch eigene Systeme später installieren lassen, wenn alle Informationen ohnehin schon bereitstehen. »Wenn unsere Kunden Veränderungen benötigen, muss sich auch unser Ansatz zur Sicherheit ändern«, so Chris Betz von Microsoft in seinem Blogbeitrag.
Microsoft hatte allerdings im Juli 2014 schon einmal das Ende der Vorabankündigungen geplant und dies fast ohne Vorlaufzeit den Kunden per E-Mail mitgeteilt. Die Beschwerden führten innerhalb von Tagen dazu, dass Microsoft diese Entscheidung zurücknahm. Auch jetzt zeigen sich viele Nutzer und auch Sicherheitsexperten überrascht. In einem, Blogbeitrag fragt das Sicherheitsunternehmen Sophos beispielsweise: »Hat Microsoft die Orientierung verloren? Ist das der Anfang davon, dass Microsoft nicht mehr einen Standard setzt, der andere dazu bewegt, ihnen zu folgen?« Transparenz sei eines der wichtigsten Prinzipien, das für mehr Integrität, Sicherheit und Vertrauen notwendig sei.
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