Wikileaks Vault 7 - CIA nutzt Fake-Virenscanner, Schadsoftware und Smart-TV als Wanzen

Wikileaks hat rund 9.000 Dokumente des US-Geheimdienstes VIA veröffentlicht, die laut erster Ansicht von Experten noch signifikanter sein könnten als die Leaks zur NSA von Edward Snowden. Frankfurt dient anscheinend als Cyberwar-Stützpunkt der USA.

Wikileaks hat CIA-Dokumente erhalten, die den NSA-Leak von Edward Snowden vielleicht sogar übertreffen. Wikileaks hat CIA-Dokumente erhalten, die den NSA-Leak von Edward Snowden vielleicht sogar übertreffen.

Wikileaks hat einen riesigen Fundus an geheimen Informationen und Dokumenten des US-Geheimdiensts CIA erhalten und nun nur einen anscheinend geringen Teil als »Year 0« veröffentlicht. Aus den bisherigen Analysen geht beispielsweise hervor, dass die CIA mobile Betriebssysteme wie Android und iOS durch Sicherheitslücken so attackieren kann, dass verschlüsselte Messenger wie Confide, Signal, Telegramm oder Whatsapp keinen Schutz mehr bieten. Der Zugriff auf die Nachrichten erfolgt schon vor der Verschlüsselung.

Samsung-TVs als Wanzen

In Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst MI5 wurde eine Angriffsmöglichkeit auf Smart-TVs von Samsung entwickelt, die die Fernseher zu einer Wanze im Wohnzimmer macht. Durch einen Fake-Off-Modus macht das Gerät den Eindruck, ausgeschaltet zu sein, während tatsächlich alles im Raum Gesprochene aufgezeichnet und an CIA-Server geschickt wird.

Das Generalkonsulat der USA in Frankfurt ist laut den Dokumenten ein recht zentraler Stützpunkt für Cyber-Operationen, da von dort aus Angriffe auf Europa, den Nahen Osten und Afrika stattfinden. In Frankfurt sitzt demnach auch das Center for Cyber Intelligence Europe (CCIE), in dem Schadsoftware und Exploits entwickelt werden. Die US-Agenten erhalten einen Diplomatenpass und können dank der Freizügigkeit in der EU nach der Ankunft in Frankfurt dann in der gesamten Europäischen Union reisen und Aufträge erfüllen.

Fake-Virenscanner und -Software zur Überwachung

Die CIA nutzt auch gefälschte Virenscanner oder Nachbauten beliebter Software wie den VLC-Player, um Rechner zu infizieren und Daten zu übertragen. Der Geheimdienst versucht wenig überraschend, die Spuren solcher Angriffe zu verwischen und hat auch die üblichen Spuren ausländischer Geheimdienste gesammelt, um eigene Operationen zu vertuschen und andere Länder als verantwortlich erscheinen zu lassen.

Es dürfte noch einige Zeit dauern, bis alle Dokumente analysiert wurden - und Nachschub dürfte bald folgen, da »Year 0« wohl nur einen Bruchteil des Leaks darstellt und Wikileaks eine ganze »Serie« angekündigt hat.

Quelle: Wikileaks, Engadget, Edward Snowden

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