Seite 3: Chris Hülsbeck - Number Nine

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Der Hülsbeck-Effekt

Mit geschlossenen Augen bohren sich die ersten Klänge von „6000 Miles from home“ in mein Ohr. Hülsbeck stammt aus Kassel. Spontaner Check mit Google Earth: Sind nur 5639 Meilen, Luftlinie. Also habe ich den Bezug entweder zu seiner Heimatstadt nicht verstanden, oder ich kann Google Earth nicht benutzen. Aber der Song klingt ein bisschen nach Heimweh. Wenn auch sehr selbstbewusstes Heimweh. Ein anständiger Beat mit viel Energie, eine angenehme Melodie bleibt leider etwas zu dezent im Hintergrund. Ich ertappe mich dabei, mir schon jetzt einen passenden Turrican 4-Level dazu vorzustellen. Das hier wäre entweder eine erbarmungslose Eiswüste. Oder irgendwas in der Luft, der äußere Ring einer fliegenden Festung vielleicht. Bevor sich mein imaginärer Söldner mit forschem Schulterschwung zum ersten Zwischengegner vorkämpft, springt mein Mediaplayer auch schon zu „Endless Dunes“. Hier mischen sich erstmals leichte Retro-Töne, stark angelehnt an den C64-Synthesizer, ins Klangbild – die Nummer könnte auch ein Remix von „Desert Rocks“ sein, dem Stück aus dem Turrican 2-Level „1-1“. Was nicht schlecht ist, aber ich wünschte mir an dieser Stelle mehr Mut zur Melodie, oft gehen die Kompositionen in den Begleitsounds etwas unter.

Gut gefallen mir bis jetzt die starken Bässe, in dieser Beziehung waren Hülsbecks bisherige Alben immer sehr schwach auf der Brust. „Lombard Street“, Nummer 3 auf der CD, entfernt sich dann auch wieder von den Retro-Anleihen. Stattdessen spüre ich so etwas wie „Synthie-Klassik“. Schnelle Begleitung, aber immer wieder kehrt so etwas wie eine roboterhafte Symphonie zurück. Vor meinen Augen sitzt ein stählerner Kerl, auf einem Schemel, an einem alten Schreibtisch, mit einer Feder in der Hand, und schreibt Noten auf ein Pergament. Genau diese Symphonie aus der Zukunft hat Hülsbeck hier eingebaut, aber wieder traut er sich nicht, dem Zuhörer die volle Dosis zu geben. Will der Mann was vor uns verstecken?

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