Jennifer's Body - Jungs nach ihrem Geschmack - Für Horrorfans zu lasch

Transformers-Hottie Megan Fox ist die wohl zurzeit begehrteste Sexbombe Hollywoods. Doch ob sie als Schauspielerin in einem Horrorfilm überzeugen kann? Wir haben uns das näher angesehen.

Horrorfilme hatten schon immer ein Faible für das schöne Geschlecht. Deswegen kommt es nicht selten vor, dass bildhübsche, sportliche und vollbusige junge Frauen vor bösen Mördern davon laufen, im Film duschen gehen oder mit weißen Blusen durch verregnete Szenen hasten. Auf die Spitze treiben will das nun Karyn Kusama, die sich mit Megan Fox das wohl angesagteste Starlet der Gegenwart schnappte, um mit ihr einen waschechten Horrorfilm zu machen. Fox, bislang nur als ansehnliche Dekoration in den ersten beiden Teilen von Transformers zu sehen (Teil 3 kommt 2011), will nun zeigen, dass sie mehr als nur gut aussehen kann.

Copyright: 20th Century Fox Copyright: 20th Century Fox

Dabei helfen sollte ihr die Autorin Diablo Cody, eine ehemalige Stripperin, die für ihr erstes Drehbuch der kultigen Komödie Juno direkt einen Oscar bekam. Jennifer's Body - Jungs nach ihrem Geschmack ist Codys zweites Projekt. Auf Grund der Besetzung durfte man der Premiere mit hoher Skepsis entgegen sehen. Ob Megan Fox etwas aus dem wahrscheinlich guten Material machen würde? Klar war jedenfalls, dass der Film zumindest einiges für die Augen bieten würde.

Dorfpomeranzen

Jennifer ist das schönste Mädchen der Stadt Devil’s Kettle. Der Ort liegt allerdings am Gesäß der Welt und demzufolge langweilig geht es zu. Die Kleinstadtdiva hat eine enge Freundin namens Needy (Amanda Seyfried), die sie schon seit ihrer frühesten Kindheit begleitet und die im Gegensatz zu ihrer ständig aufgebrezelten Freundin eine treue Beziehung zu einem netten Jungen pflegt.

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Alles ändert sich eines Abends, als die zwei sich das Konzert einer vorbei ziehenden Rockband ansehen. Jennifer wird in einen Wald verschleppt und gefesselt. Die Musiker erklären ihr, dass sie dem Satan eine Jungfrau opfern wollen - schließlich soll sich dadurch endlich Erfolg mit der Musik einstellen. Gesagt, getan. Doch das Ritual schlägt fehl, da Jennifer genau genommen keine Jungfrau mehr war. Die vermeintlich Tote kehrt zurück und ist fortan von dämonischen Kräften vergiftet. Heißhunger auf Menschenfleisch ist das schockierende Ergebnis. Während Needy der Sache langsam auf den Grund geht, hat Jennifer ihre Mitschüler zum Fressen gern.

Blutleer und zugeknöpft

Keine Frage, der Film ist hübsch anzusehen, was allerdings nicht nur an Hauptdarstellerin Megan Fox liegt, die selbstredend gut in Szene gesetzt wird. Nicht nur, dass der Film sehr harmonisch inszeniert ist, so hat er zusätzlich viele interessante Kameraeinstellungen und fängt die eher trostlose Gegend der Kleinstadt in reichlich schicken Bildern ein. Auch die Musik kann sich hören lassen. Sie passt gut zur Szenerie und überrascht mit ungewöhnlicher Liederauswahl.

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Leider ist das aber schon beinahe alles, was man positiv in Erinnerung behalten wird. Als Horrorfilm ist Jennifer’s Body recht schwach, was an verschiedenen Aspekten liegt. Zum einen sind die Charaktere recht unsympathisch. Jennifer selbst ist eine selbstverliebte, stupide und einfältige Dorfpomeranze, die nach ihrer Verwandlung zwar tödlicher, aber dadurch keinesfalls interessanter wird. Needy ist als typisches Mauerblümchen - die später selbst gegen ihre Freundin vorgehen darf - noch halbwegs annehmbar, der Rest der Besetzung ist jedoch gesichtsloses Monsterfutter. Daher hinterlassen auch alle die Szenen, in denen Jennifer als mordgierige Nymphe auf ihre Opfer losgeht, keinerlei Eindruck.

Jennifers Body Video starten 1:22 Jennifer's Body

Zum anderen ist der Horror selbst ein Witz. Abgesehen von ein, zwei Schreckmomenten und etwas Blut ist Jennifer's Body eine völlig harmlose, erschreckend handzahme Geschichte, die weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Wieso die FSK dieser lauen Nummer das Siegel "keine Jugendfreigabe" erteilt hat, bleibt unverständlich. Wer sich von dem Film wenigstens nackte Haut erwartet, wird maßlos enttäuscht. Abgesehen von kleinen Andeutungen gibt es nichts Derartiges zu sehen. Jennifer schwimmt zwar nackt durch einen See und zieht sich auch vor einem Schüler aus, zu sehen gibt es dank Kameraführung allerdings nichts.

Da Jennifer eine recht simple Figur ist und im Laufe des Films keine größeren emotionalen Wandlungen durchmacht, bleibt auch Megan Fox schauspielerisch blaß. Das Böse zeigt sich im Grunde immer nur darin, dass sie finster lächelt und nach versuchter Verführung wie ein typischer Vampir zubeißt.

Inhaltlich bleibt ebenfalls nicht viel. Die Geschichte ist vorhersehbar und endet ohne größere Überraschungen in einem wohl unvermeidlichen Showdown - selbst dieser ist kurzweilig sogar richtig albern. Spätestens, wenn Jennifer anfängt zu fliegen und sich aufmacht, ihre letzten vermeintlichen Freunde aufzuessen, darf man sich enttäuscht zurücklehnen.

Was das Dämonische betrifft, so gibt es keinerlei speziellen Effekte. Statt kreativem, aufwendigen Monster-Make-Up gibt es in dieser Hinsicht nur langweilig, verlängerte Zähne und Pupillen, die ihre Farbe ändern. Mit etwas mehr Witz, mehr Haut und ausfallenderen 18er-Szenen hätte man vielleicht darüber hinweg sehen können, dass die Story dünn und spannungsarm ist und die Charaktere blass bleiben. So allerdings wirkt es wie die geschnittene TV-Fassung eines gewagteren, besseren Films.

Fazit

Christian Mester (bereitsgesehen.de): "Jennifer’s Body – Jungs nach ihrem Geschmack ist ganz hübsch anzusehen, bietet aber inhaltlich nur wenig. Horrorfans wird er viel zu lasch sein, den meisten zu platt und zu vorhersehbar.

Kinokritik in Kooperation mit bereitsgesehen.de.

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