Weder der Regisseur, noch die Drehbuch-Autoren oder Schauspieler der Teenie-Komödie Zu scharf um wahr zu sein bislang sonderlich aufgefallen. Stellt sich die Frage, ob der Film ihr großer Durchbruch wird oder sie bis dato zu Recht unbekannt waren.
Ein Nerd am Flughafen
Kirk (Jay Baruchel) ist ein durch und durch netter Kerl, nur fürchterlich schüchtern und wie er selbst sagt, langweilig und erfolglos. Der junge Mann, der in einem Flughafen als Sicherheitskraft arbeitet, bekommt eines Tages die Chance seines Lebens: Die umwerfend hübsche und Molly (Alice Eve) verliert ihr Handy. Als sie erfährt, dass er es hat, lädt sie ihn aus Dankbarkeit spontan zum Essen ein.
Zu scharf um wahr zu sein ansehen
Kirk kann sein Glück nicht fassen und gerät in Aufregung. Kann er seiner Traumfrau gewachsen sein? Zusammen mit seinen Freunden bereitet er sich darauf vor, das Unmögliche wahr werden zu lassen. Dabei kommt es natürlich – wie sollte es anders sein – zu verschiedenen skurrilen Vorfällen, Peinlichkeiten und Missverständnissen.
Zahmer Spaß
Komödien wie diese funktionieren fast immer nach denselben Mustern, weswegen man sich als Zuschauer immer die gleichen Fragen stellen darf. Wie sympathisch sind die Hauptfiguren? Was überwiegt, Spaß oder Teen-Romanze, und wie weit geht der Humor?
Gerade letztere Frage unterscheidet die meisten der Genre-Titel sehr voneinander. In Party Animals, American Pie und Spritztour beispielsweise kommt es immer wieder dazu, dass Leute versehentlich eklige Körperflüssigkeiten schlucken, sich ungewollt ausziehen oder anderweitig schrecklich blamieren. Zu scharf um wahr zu sein ist in der Beziehung eher etwas schüchtern angelegt.
Zwar gibt es einige verrückte und blamable Szenen, doch die Macher gehen nie so weit, dass es richtig ekelig wird. Regisseur Jim Field Smith setzt stattdessen lieber auf das Charisma seiner Hauptfigur: Jay Baruchel gibt eine gute Darbietung als sympathischer Nerd und bemüht sich sichtlich, mehr als nur ein einsilbiger Loser zu sein. Überraschend gut ist auch seine Partnerin Alice Eve, die zunächst nur nach hübscher Set-Dekoration aussieht, im Laufe der Handlung aber auch ihr durchaus vorhandenes schauspielerisches Talent beweisen darf. Die beiden harmonieren bestens, so dass eine angenehme und herzliche Liebesgeschichte entwickelt.
Mehr Pfeffer bitte
Herzlich und angenehm alleine macht aber noch keinen guten Film. Schade, dass Zu scharf um wahr zu sein einfach nicht besonders lustig ist. Es gibt zwar einige unterhaltsame Momente. Doch insgesamt sind wirkliche Späße eher rar gesät und fallen dann auch immer relativ harmlos aus. Das Augenmerk liegt viel mehr auf der romantischen Beziehung der beiden Hauptfiguren, was den Film letzten Endes sehr austauschbar macht. Er ist zwar flott inszeniert und lässt den Saal mit guter Laune verlassen. Doch abschließend gibt es keine einzige Szene, die einem länger in Erinnerung bleiben wird.
Damit bietet sich Zu scharf um wahr zu sein am ehesten für einen DVD-Abend an, da es kinoweit aktuell weit interessantere Titel gibt.
Fazit
Christian Mester (bereitsgesehen.de): »Zu scharf um wahr zu sein ist eine nette kleine Komödie mit einigen guten Szenen, aber kein Highlight. Kann man sich ansehen, wenn man den wesentlich besseren Kick-Ass bereits gesehen hat und schon wieder ins Kino möchte.«
Kinokritik in Kooperation mit bereitsgesehen.de.
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