Seite 2: The Town: Stadt ohne Gnade - Gangster-Drama von und mit Ben Affleck

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Charmante Bedrängnis

Zur Kurzweil des Films gehört ein sehr lockerer Ton, der vor allem vielen amüsanten und schwarzhumorigen Momenten zu verdanken ist. Eine der besten Szenen findet sich beispielsweise in einem Café, als der unberechenbare Gangster Jem urplötzlich bei einem Rendezvous der beiden Turteltäubchen auftaucht. Jem ist insgeheim heiß darauf, Claire als mögliche Zeugin zu erledigen, sie hingegen droht, ihn jeden Moment anhand einer Tätowierung zu erkennen. Dazwischen sitzt nun Doug, dem der Schweiß auf der Stirn steht und der nun alles versucht, die Sache klein zu halten.

Diese andauernde Bedrängnis zieht sich gelungen durch die gesamte Handlung und spitzt sich zum Ende hin immer weiter zu. Affleck selbst spielt seine Figur als reumütigen netten Kerl, der jedoch nie vergessen lässt, dass er ein gefährlicher Gangster mit langem Strafregister ist. Daraus entwickelt sich eine interessante Zerrissenheit, da man nicht ganz weiß, ob man nun für oder gegen ihn sein soll. Gleichzeitig wird er als recht tragische Figur gezeigt, die eigentlich nur in der falschen Gegend aufgewachsen ist und von einem gänzlich neuen Leben träumt.

The Town: Stadt ohne Gnade - Filmtrailer Video starten 2:19 The Town: Stadt ohne Gnade - Filmtrailer

Kein Kinderspiel

Jeremy Renner (The Hurt Locker), demnächst als Partner von Tom Cruise in Mission: Impossible 4 zu sehen, stellt derweil den gefährlichen Mafiahintergrund da. Als brutaler Jem wird er Doug zu Gefahr, da der gewalttätige Kriminelle seine Lebensart liebt und allen anderen nichts gönnt. Rebecca Hall indes ist gut als verstörte Bankangestellte, die nicht ahnt, dass ihr neuer romantischer Freund derselbe Mann ist, der sie kurz vorher eiskalt überfiel. Kleinere, gelungenere Auftritte von Veteranen wie Chris Cooper und Pete Postlethwaite werten den Film immer wieder zusätzlich auf. Mad Man Fernsehstar Jon Hamm spielt derweil einen erbarmungslosen Cop, der zusammen mit dem Man in Black aus Lost alles dafür tut, Doug in die Finger zu kriegen. Auch hier bleibt Affleck als Filmemacher mehrsilbig, denn auch die Cops werden als tiefschichtig präsentiert. In The Town gibt es kein klares Schwarz und Weiß, nur graue Übergänge, in der jede Seite des Gesetzes gute und schlechte Menschen hervorbringt.

Technisch erweist sich Affleck mal wieder als überdurchschnittlich guter Regisseur. Ob es die verschiedenen Actionszenen oder der amüsante Mischmasch aus Thrill und schwarzem Humor, die vielen Motive der Parteien oder die zeitintensiven Spannungsmomente sind, sein komplexer, ernster und gleichzeitig sehr heiterer Film ist kompetent eingefangen und umgesetzt. Einzig das sehr hastige Ende mit einer größeren Portion Kitsch wirkt ein klein wenig zu glatt.

Fazit

Christian Mester (bereitsgesehen.de): The Town: Stadt ohne Gnade ist kein großes Highlight, aber definitiv ein sehenswerter kleiner Gangsterfilm. Affleck überzeugt mal wieder vor und hinter der Kamera und schafft es, die vielen Schwierigkeiten der aufwendigen Handlung zu stemmen.

7/10

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