Reiz und Abscheu
Der Ärger über die Multiplayer-Betrüger ist verständlich. Weil durch Tricks gute Ergebnisse ohne Aufwand zu erreichen sind, wertet das eigene Leistung ab. Was ist ein tagelang erspielter Diablo 2-Held wert, wenn jeder einen solchen Supermann in Sekunden erschummeln kann? Was nützt einem Scharfschützen sein Talent, wenn auch Anfänger durch Tricks mit jedem Schuss treffen? Wie Doping im Sport verzerren Cheats den Wettbewerb. Die Gegenseite, die Befürworter der Schummeleien, kämpft nicht mit Argumenten, sondern mit Emotionen. Cheats sind eine Verlockung, der man nur allzu leicht erliegt: Sei es aus Lust am Erfolg (»Ich bin der Beste!«) oder simpler Bequemlichkeit (»Ich will nicht wochenlang üben«).
Der häufigste Anreiz dürfte aber schlicht und einfach Neugierde sein. Wie sehen die höheren Levels aus, wie spielt sich das mit einem mächtigen Charakter? Solchen Versuchungen geben auch Profis nach; schließlich muss man ja wissen, wie der neue Cheat eigentlich wirkt. Weil solche Experimente viele Online-Matches ruinieren, fürchtet die Netzgemeinde um den Ruf ihres Hobbies. Diese Angst ist nicht ganz unberechtigt; Netz-Veteranen haben schon 1997 miterlebt, wie Playerkiller mit gecheateten Helden das erste Diablo im Battlenet zur SpielspaíHölle gemacht haben. (CS)
Die erweiterte Fassung des Artikels sowie zusätzliche Screenshots finden Sie in GameStar 10/2000.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.