Umschlagplatz FTP-Server
»Wenn ich ein bestimmtes Spiel haben will, muss ich nur ein bisschen herumfragen, um an einen Kontakt zu kommen. Das meiste geschieht eigentlich durch Mundpropaganda«, meint Kevin. Da er seine Programme auch über das Internet, zum Beispiel in Newsgroups oder per FTP-Server, anbietet, hat er einen großen Kundenkreis. »Nachdem die Bestellung eingetroffen ist, muss ich sehen, ob ich das Programm über das Internet bekomme. Sonst versuche ich, irgendwo ein Original aufzutreiben - das lohnt aber nur bei großer Nachfrage«, sagt Stefan auf die Frage, wie denn der typische Ablauf einer Order aussieht.
Seit das Internet in vielen Privathaushalten zum Alltag gehört, lassen sich auch Spiele immer einfacher vervielfältigen. Früher waren stets zahlreiche Originalspiele im Umlauf, von denen im Freundeskreis Kopien gezogen wurden. Raub-CDs in Kleinanzeigen feilzubieten und per Post zu verschicken war umständlich, langwierig und zudem gefährlich. Vor allem die Flatrates haben dazu geführt, dass sich auch Jugendliche den zeitlich unbegrenzten Zugang zum Internet leisten können. Durch die relativ niedrigen Gebühren kann der Rechner schon mal die Nacht hindurch laufen, um ein Spiel aus dem Netz runterzuladen. Wenn allerdings, wie von T-Online bereits eingeleitet, die für Jugendliche bezahlbaren Pauschaltarife aussterben sollten, bedeutet dies trotzdem noch nicht das Ende dieser Datenbeschaffung. Um das Internet für lange Downloads nutzen zu können, gibt es nämlich noch eine andere Methode: den Missbrauch internetfähiger Schulrechner. Zwar wiegen sich die Lehrer in Sicherheit, da CD-Brenner und Internet-Downloads offiziell gesperrt sind. Da die Schüler immer noch einen Wissensvorsprung vor dem Lehrpersonal haben, werden sie gerne als Administratoren für Hardware-Wartung und Software-Pflege eingesetzt. In dieser Position können sie ohne Probleme auf die sonst deaktivierten CD-Recorder zugreifen und über die schnelle Standleitung der Schule Dateien herunterladen - was den normalen Schülern verwehrt bleibt. (GUN)
Die erweiterte Fassung des Artikels sowie zusätzliche Screenshots finden Sie in GameStar 5/2001.
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