Wir wollen den Patch!
Viel direkter als das Feedback der Presse ist die Meinung der Spieler. Die beschweren sich in Foren oder bei der Support-Hotline des Publishers über Bugs und verlangen eine Lösung für ihr Problem. Zwar können Benutzer nach aktuellem Recht nur bei »wesentlichen Sachmängeln« Nachbesserung verlangen - ob gelegentliche Abstürze bereits wesentlich sind, liegt im Ermessen des Herstellers. Trotzdem werden die Fehler in der Regel schon allein aus Kundenbindungsgründen behoben. Das geschieht über Patches - aktualisierte Programmteile, die über das Internet und Spielemagazine verbreitet werden und schon mal Größen von über 100 MByte erreichen können. Aktueller Rekordhalter ist Battlefield 1942 v1.6 mit 274 MByte.
Die ersten sechs Monate nach Veröffentlichung gelten generell als »Support-Phase«, in der die meisten Updates entstehen. Die Entwickler arbeiten unter Hochdruck an Problemlösungen, denn die Fehler müssen so zeitnah wie möglich beseitigt werden, oft innerhalb von ein bis drei Wochen. Dadurch entstehen Personalkosten: Laut Marketing Manager Christian Franke von Ascaron (Sacred, Anstoss 2005) verschlingt die Entwicklung eines Patches je nach Umfang 40.000 bis 80.000 Euro.
Große Publisher verpflichten die Designer vertraglich, Patches zu liefern. Dann entscheidet der Vertriebspartner, wann ein Update erstellt wird, und übernimmt auch dessen Entwicklungskosten. Häufig enden der Einfluss und die finanzielle Unterstützung des Publishers jedoch mit der Veröffentlichung des Spiels. Er kann die Entwickler nicht zwingen, Problemlösungen zu suchen, bezahlt aber auch nicht dafür. Dann müssen die Designer das Geld aus eigener Tasche aufbringen. Ein Grund, weshalb einige Teams auf Updates verzichten. »Große Entwickler haben Rücklagen, um die Kosten des Patches zu decken«, weiß Carsten Strehse. Kleine Teams können sich die Zusatzbelastung nicht leisten.
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