Rumpf mit Spucke
Christian Stark beugt sich über die Gegensprechanlage. »Sehr gut, aber wir hatten ein bisschen viel Spucke.« In der schalldichten Sprecherkabine räuspert sich Bernd Rumpf und wiederholt den letzten Absatz - klarer als vorher, die Akzente des Texts sind feiner ausgearbeitet. Regisseur Stark nickt zufrieden. Obwohl Rumpf nur abliest, im Grunde auch keine Zuschauer hat, scheint er die Rolle des Ducard aus dem Xbox-Titel Batman Begins zu spielen. Gibt er Anweisungen, erhebt er die Hände, tadelt er den jungen Bruce Wayne, zieht er die Augenbrauen hoch. »Wundervoll, aber eine Sekunde zu lang«, schickt Stark über die Gegensprechanlage in die Kabine. Der nächste Versuch passt punktgenau.
Das Tonstudio von Toneworx ist ein kleiner, mit Parkett ausgelegter Raum. Gigantische Lautsprecher hängen an den Wänden, ein verwirrendes Mischpult mit unzähligen Schiebereglern und Knöpfen bestimmt das Bild. Davor: Tontechniker Stefan Grundt. Er spielt die englischen Originale ein, gleicht die deutschen Versionen auf Länge ab, verwirft Altes und Misslungenes rasend schnell, wartet auf Neues. Christian Stark sitzt knapp daneben, liest die Texte mit, die Rumpf ins Mikro spricht und die so wuchtig aus den Boxen donnern, dass man sie im Magen spürt. Das liegt zum einen an der Technik, zum anderen an der intensiven Stimme des Sprechers. Die Wörter, sogar einzelne Silben und Buchstaben sind klar zu unterscheiden - ohne dass es aufgesetzt klingt. Wie lange hat Bernd Rumpf geprobt, um seinen Part so artikulieren zu können? »Ich sehe den Text jetzt das erste Mal.« Er zuckt mit den Schultern. »So ist das meistens. Und wenn es um Lizenzen wie die von Batman geht, unterliegt sowieso alles dreifacher Geheimhaltung.«
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