DVD-Hüllen an der Macht
Nicht nur fehlerhafte Software, sondern auch immer magerere Verpackungen ärgern die Spieler. Hatten wir schon 2001 über die Einführung der DVD-Hüllen gestöhnt - damals wurde etwa jedes zweite Spiel in einer solchen Verpackung ver-kauft -, ist die Euro-Box mittlerweile praktisch ausgestorben. Ein Blick in die Regale eines Kaufhauses verrät: Über 90 Prozent der Spiele werden in reinen DVD-Packungen angeboten. Nur noch einen Bruchteil gibt's in einer festen Pappschachtel. Allerdings sind auch diese nicht mehr größer als ihre Regalnachbarn, nur doppelt so dick. Eine große Anzahl von Beigaben, etwa Poster oder Figuren, passen auch dort nicht hinein. Unter steigendem Kostendruck stecken die Publisher immer weniger Cent pro Spiel in das Packungsdesign und den Inhalt. Inzwischen gilt eine umfangreiche Ausstattung sogar als Alleinstellungsmerkmal. Spiele wie Earth 2160 setzen auf Kundenfang durch Opulenz: Das Strategiespiel kommt in einer großen Schachtel, neben aufgedruckten Hologrammen und einem LED-Licht mit Bewegungsmelder erwarten den Käufer ein Poster mit Technologie-Stammbäumen, ein Handbuch von fast 200 Seiten sowie eine Soundtrack-CD. Dass es auch bei Actionspielen umfangreich zugehen kann, zeigt Ubisoft mit Brothers in Arms. Hier bekommt der Spieler zwar nur eine typische DVD-Box, aber immerhin überzeugt das Handbuch. In dem 30-seitigen Feldbuch werden nicht nur die Steuerung und die Bedienoberfläche erklärt, sondern auch die Waffen-Modelle, Truppentypen und der historische Hintergrund. Obendrauf gibt's noch eine Karte der Normandie. Dicke Bonuspunkte kassiert ebenfalls das buchartig gestaltete GTA San Andreas im originellen Stadtführer-Design. Weniger Freude kommt bei gängigen Sportspielen von Electronic Arts auf. So beschränkt sich das kleine Handbuch von NHL 2005 gerade mal auf die grundlegenden Eigenschaften des Spiels. Zusatzinformationen zum Sport oder den Mannschaften suchen wir in den Packungsbeigaben dagegen vergebens.
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