Faszination Spiel
Dass Computerspiele eine starke Faszinationskraft ausüben, die extreme Folgen haben kann, ist für Wissenschaftler wenig überraschend. »Es ist die Flucht in eine unwirkliche Welt, in der man sich leichter in der Lage sieht, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen«, erklärt Monica Mayer. Genauso funktionieren auch andere Medien, die Scheinrealitäten aufbauen, etwa das Fernsehen oder das Internet. Was Computerspiele zu besonders attraktiven Fluchtorten macht, ist ihre Interaktivität, also die Fähigkeit des Spieler, selbst zu handeln. Wer bei der Schlacht um Helms Klamm in den Herr der Ringe-Filmen zuschaut, der fiebert mit. Wer das gleiche Gefecht im Spiel Schlacht um Mittelerde selbst gewinnt, der hat etwas geleistet, auf das er stolz sein kann. Computerspiele vermitteln Erfolgserlebnisse; also genau das, was vielen Menschen im Alltag fehlt. »Diese Parallelwelten verführen dazu, zu versuchen, die Unsicherheiten und Probleme mit der eigenen Identität auf der virtuellen Ebene zu kompensieren«, beschreibt Bert te Wildt. Vom sinnlos erscheinenden Leben in ein sinnvolles Spiel auszuweichen, wo jedes Handeln Zweck und klare Ziele hat, kann so verführerisch sein, dass einige Menschen irgendwann die beiden Welten vertauschen. »Manche Spieler gehen da hin wie zur Arbeit«, staunt te Wildt. »Das kann auf Dauer nicht gut gehen.«
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.