Der Ärger mit der Aktivierung

Um Raubkopien einzudämmen, schwören immer mehr Hersteller auf die Freischaltung ihrer Spiele über das Internet. Das System feiert Erfolge, verprellt aber oft genug den ehrlichen Käufer.

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Über 1,5 Millionen Mal ging der Ego-Shooter Bioshock laut 2K Games bislang weltweit über die Ladentheke. Eine fantastische Bilanz, die der Publisher unter anderem seiner Kopierschutzmaßnahme verdankt: Wer Bioshock spielen will, muss das Programm über das Internet aktivieren und so mit seinem Computer »verheiraten«, sonst verweigert es den Start. Die Methode ist nicht neu. Bereits 2004 hat der Entwickler Valve sein Half-Life 2 durch eine Online-Freischaltung vor Raubkopierern schützen wollen – mit durchschlagendem Erfolg. Zwar kursierte bereits 24 Stunden nach dem Erscheinen des Spiels ein Crack-Programm im Netz, das den Aktivierungszwang außer Kraft setzte, trotzdem verkaufte sich Half-Life 2 allein in Deutschland herausragende 400.000 Mal.

Die Kehrseite der Medaille: Unzählige Käufer liefen Sturm. Denn dass Half-Life 2 zwingend eine Internetverbindung voraussetzt, stand weder auf der Packung noch im Handbuch des Spiels. Der deutsche Verbraucherschutz reagierte und strengte eine Unterlassungserklärung gegen den Publisher Vivendi an. Die Firma musste daraufhin sämtliche Schachteln mit einem gut sichtbaren Hinweis zum Freischaltungszwang versehen (wir berichteten in der Ausgabe 02/2005). Heute, fast drei Jahre nach diesem Präzedenzfall, ist die Aktivierung über das In ternet bei immer mehr Spielen Standard – und nach wie vor haftet ihr kein guter Ruf an.

Rein ins Internet

Grund Nr. 1 für den schlechten Leumund der Online-Freischaltung: Trotz der wachsenden Zahl an Internetanschlüssen gibt es nach wie vor viele Haushalte, die keinen Zugang ins weltweite Datennetz haben. Beim Kauf eines geschützten Spiels stößt man dann zwangsläufig auf Hindernisse. Bioshock etwa lässt sich ausschließlich über das Internet freischalten – wer nicht über ISDN oder DSL online geht, muss zum Analog-Modem nebst teurer Call-by-Call-Verbindung greifen. Steht der provisorische Zugang, nervt der Shooter-Hit mit einer weiteren Hürde. Nach der Installation lädt das Spiel ein etwa zehn MByte großes Aktivierungsprogramm herunter, was bei einer Datenübertragung von 56 Kbit/s bis zu einer Stunde dauern kann. Wenn auf so etwas nicht explizit im Packungstext hingewiesen wird, fühlt sich so mancher Spieler zu Recht verprellt. Und kann das Programm laut Medienrechtler Stephan Mathé zurückgeben.

Der Bundesverband für Verbraucherschutz hat im Fall Bioshock bislang »nur wenige Beschwerden« erhalten. »Die Betroffenen scheinen sich hauptsächlich in Internetforen auszutauschen und dort ihrem Ärger Luft zu machen«, so Susanne Einsiedler, Sprecherin der Behörde. Um derartige Probleme zu umschiffen, bietet der Publisher Zuxxez (Two Worlds), der seine Spiele seit dem Echtzeit-Strategiespiel Earth 2160 ebenfalls über eine Freischaltung schützt, eine Alternative an. Neben dem Internet kann der Spieler die Software auch über einen kostenlosen Telefonservice aktivieren. Nach der mündlichen Übermittlung eines 16-stelligen Codes ist das Programm betriebsbereit.

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