Seite 4: 3D-Grafik im Browser - 3D-Welten ohne Installation und teure Hardware

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Ein Spiel, zwei Varianten: Nur wer monatliche Abo-Gebühren zahlt, der darf das acht Jahre alte Browser-Rollenspiel Runescape in höheren Auflösungen spielen. Ein Spiel, zwei Varianten: Nur wer monatliche Abo-Gebühren zahlt, der darf das acht Jahre alte Browser-Rollenspiel Runescape in höheren Auflösungen spielen.

Doch zuvor könnte eine andere Technologie dem klassischen Spielehandel (und auch den Browser-Spielen) Konkurrenz machen: Video-Streaming. Hierbei werden Spiele nicht lokal auf dem eigenen Rechner, sondern auf Hochleistungs-Servern in so genannten Datenzentren installiert und ausgeführt. Über ein komprimiertes und direkt im Internet-Browser übertragenes Video-Signal kann der Kunde den gewünschten Titel dann gegen ein Entgelt »live« spielen. Die Grafik wird also nicht mehr im eigenen Computer berechnet, sondern womöglich am anderen Ende der Welt. Die Firma OToy, die in Zusammenarbeit mit AMD an der Entwicklung eines solchen Video-on-Demand-Dienstes arbeitet, sieht einen großen Vorteil gegenüber gewöhnlich installierten Spielen. »Da die rechenintensive Hauptarbeit der 3D-Beschleunigung beim Anbieter vonstatten geht, muss sich der Kunde nicht mehr über zu hohe Hardware-Voraussetzungen ärgern«, wirbt der OToy-Chef Jules Urbach. Anders ausgedrückt: Dank dieser Technik soll es auch fünf bis zehn Jahre alten PCs oder gar Netbooks und Mobiltelefonen möglich sein, Leistungsfresser wie Crysis oder GTA 4 flüssig darzustellen.

Runescape Runescape

Neben OToy wurden auf der Game Developers Conference 2009 in San Francisco gleich zwei weitere, ähnlich funktionierende Konzepte vorgestellt. Onlive, das seit 2002 von der gleichnamigen Firma entwickelt wird und Ende dieses Jahres starten soll, bietet derzeit 16 mehr oder weniger aktuelle Titel wie Burnout Paradise, Tomb Raider: Underworld und Lego Batman an. Laut der Webseite sollen die Programme nicht nur im Browser gespielt, sondern dort auch aufgezeichnet und zu Fan-Filmchen verarbeitet werden können. Der Spiele-Designer Dave Perry (Earthworm Jim, MDK) geht noch einen Schritt weiter und will neben Spielen auch das Bedienen von leistungshungriger Anwendungs-Software wie Photosphop oder 3ds max über seinen kommenden Video-Dienst Gaikai möglich machen.

Andere Meinungen

Bei der konkurrierenden Branche der »echten« 3D-Browser-Spiele herrscht über die Idee, Programme mittels Video-Stream zu übertragen, vor allem eines vor: Skepsis. »Mir ist völlig schleierhaft, wie Onlive oder ähnliche Dienste das Problem der Übertragungsrate lösen wollen«, rätselt Jasmin Orthbandt. Denn: Um Spiele in der für europäische Fernseher genormten Auflösung von gerade mal 768x576 Pixeln zu übertragen, sind nach Angaben von Onlive 1,5 Mbit pro Sekunde nötig. HD-Formate (etwa 1280x720 Pixel) schlucken gar fünf Mbit und mehr. Wer also keine DSL-6000-Anbindung besitzt, müsste mit teils heftigen Verzögerungen (Lags) rechnen. »Solche Leitungen sind bislang nur in wenigen Ländern für den durchschnittlichen Haushalt verfügbar «, weiß Stephan Vogler. »Browser-Spiele laufen dagegen schon jetzt auf fast jedem Rechner, weswegen sie kurz- und mittelfristig die Nase sicherlich vorn haben werden « Zudem kämpfen die Videostream-Technologien mit dem Makel der Zeitverzögerung, denn die Eingaben des Spielers müssen erst zum Datenzentrum gesendet und dort verarbeitet werden, bevor sich die Auswirkungen auf dem Bildschirm zeigen. Das kann zu kleinsten Verzögerungen führen – keine ideale Voraussetzung für präzises Spielen.

Das Jump&Run Infinite Journey passt sich der Leistung Ihres Rechners an. Ein Novum bei Browser-Spielen. Das Jump&Run Infinite Journey passt sich der Leistung Ihres Rechners an. Ein Novum bei Browser-Spielen.

Dennoch: »Es wird für beides einen Markt geben«, für Browserspiele wie für Videoübertragung, vermutet Christian Godorr. »Onlive und OToy richten sich an ernsthafte Spieler, die aktuelle Titel in voller Qualität genießen wollen und eine entsprechende Internetleitung haben. Aber es entstehen Kosten für jedes Programm. 3D-Browser-Spiele hingegen sind meist gratis und haben niedrigere Anforderungen.« Dass solche Titel dabei nicht mehr zwangsläufig nur Gelegenheitsspieler ansprechen, sondern auch für Fortgeschrittene und Profis geeignet sind, haben Fallen Empire: Legions, Runescape oder Quake Live bereits bewiesen.

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