Seite 4: Schlag die Dame - Frauen und Spiele

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Großes Medieninteresse

2

Terroristen haben’s schwer
Fremdsprache CS

3

»Die Mädels sind stärker«
Natürliche Auslese?

4

Abstiegskampf
Einer gegen vier
Am Ende wird gefeiert

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Abstiegskampf

Sachlich heißt: Snogard fair gegen den Abstieg kämpfen lassen. Transfers sind in der EPS an der Tagesordnung, immer wieder erhalten auch Spieler unterer Ligen eine Chance. Diesmal sind es eben Frauen. Bereits vor dem Match gegen N!faculty haben die Mädels vier Niederlagen hinnehmen müssen. Dabei gab’s gegen den EPS-Serienmeister Mousesports einen 9:16-Achtungserfolg. »Bouncer- 4u könnten wir schlagen, munkelt man«, sinniert die 23-jährige Beatrice »nknknk« Balz aus dem schweizerischen Basel.

Wie alle Profi-Spieler trainieren die Amazonen mindestens drei Stunden täglich. Wobei sie natürlich nicht ihren Lebensunterhalt mit E-Sport bestreiten. Aber immerhin: »Unsere Mädels dürfen das erspielte Preisgeld zu 100 Prozent behalten, sie kriegen die Reisen und Hotels bezahlt«, verrät der Team-Manager Nils Brauer, macht aus dem Rest aber grinsend ein Geheimnis: »Prämien haben wir auch, sie liegen im dreistelligen Bereich. Mehr sag ich nicht.« Fest steht, dass die Dragons heute 500 Euro Antrittsgeld pro Person erhalten haben. Pünktlichkeitsprämie nennt sich das. Die kriegen aber nicht nur Frauen.

Einer gegen vier

Zurück zum Duell in Bochum: N!faculty setzt humorlos nach, holt das 10:1, 11:1, 12:1 und 13:1. Dann plötzlich, in Runde 15, steht nur noch Jérôme »Shiddy« Toth einer vierköpfigen Mädchenbande gegenüber. Okay, das Alter Ego von Ersatzspieler »Derleo« lebt auch noch, wird aber von Moderator Lenski fieserweise mal wieder nicht mitgezählt.

Und tatsächlich, die Drachenmädchen machen dank des entscheidenden Treffers durch Christina Hülzer das 13:2. »Jetzt wissen wir auch, wer bei Snogard das erfolgreichste Squad ist«, verteilt der Kommentator einen Seitenhieb gegen die männlichen Dragons-Spieler, die zuvor bei Counterstrike Source gegen den Konkurrenz-Clan Thermaltake mit 1:16 eingegangen waren.

Die Snogard-Frauen bringen es am Ende zu einem 2:16, nachdem Jérôme Toth die Spielfigur von Beatrice Balz als Schlusspunkt hellseherisch mit einem Treffer durch die Wand erlegt hatte. Eng war es lediglich noch in einer Runde zugegangen, als Christina Hülzer knapp nicht mehr genug Zeit hatte, die von N!faculty gelegte Bombe zu entschärfen. Lenskis Kommentar: »Das war haarscharf! Diese Fingernägel ... ist echt schwer mit diesen Drähten und so.«

Am Ende schütteln sich Sieger und Besiegte mit einem Lachen die Hände. Auch all die potenziellen Amokläufer im Publikum hatten ihren Spaß und unterstützten die Teams mit Fan-Gesängen. Vielleicht sollten sich manche Politiker doch mal eine Partie des als blutrünstig und gewaltverherrlichend verschrienen »Killerspiels« Counterstrike ansehen.

Am Ende wird gefeiert

Allzu groß ist die Enttäuschung bei Snogard nicht. Die Mädels verstehen Niederlagen als Lernprozess. »Für uns ist es eine große Gelegenheit, Erfahrung zu sammeln und sauviel mitzunehmen«, sagt Melanie Gutsche. Der Spaß steht im Vordergrund, was auch die trockene Antwort von Beatrice Balz beweist, nachdem wir nach den Planungen für die Zukunft fragen. »Wir gehen jetzt erst mal feiern! «, Sprach’s und verschwand mit ihren Kolleginnen in der Bochumer Nacht.