Seite 11: Im Schatten der Klassiker - Innovative, aber fast vergessene Spiele-Oldies

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XIII

Entwickler: Ubisoft
Erscheinungsjahr: 2003

Treffen wir einen Gegner in den Kopf, stellt XIII das in einer dreiteiligen Comic-Sequenz dar. Treffen wir einen Gegner in den Kopf, stellt XIII das in einer dreiteiligen Comic-Sequenz dar.

Das Spiel: Wenn Sie die Handlung des Ego-Shooters XIII wissen wollen, schauen Sie sich am besten noch mal den Kinofilm Die Bourne Identität an. Bei beiden erwacht der Held ohne Namen und Gedächtnis nach einem Sturz ins Meer, wird fortan von allen Geheimdiensten und ihren Killern gejagt, dreht schließlich den Spieß um und deckt eine breit angelegte Verschwörung auf. Ende? Von wegen: Fortsetzung folgt. Zumindest bei Bourne, der es bisher auf drei Auflagen brachte. XIII hingegen blieb der Erfolg und somit die wohlverdiente Fortsetzung versagt.

Der zeitlos reduzierte Comic-Look wirkt auch heute noch ansehnlich. Der zeitlos reduzierte Comic-Look wirkt auch heute noch ansehnlich.

Darum war es besonders:
Zu XIII fällt Spielern, sofern sie das Spiel überhaupt kennen, spontan immer eines ein: Comic-Grafik! Erst danach folgen, wenn überhaupt, die spannende Agentengeschichte oder die gelungene Mischung aus Schleich- und Action-Passagen. Auf Basis der Unreal-Engine 2 wollte XIII die Cel-Shading-Technik, die für den Comic-Look verantwortlich ist, salonfähig machen - und scheiterte, zumindest vorläufig. Die Verkaufszahlen waren erschreckend schwach. Dabei setzte die Spielmechanik erfrischend konsequent auf Comic-Konventionen. Gegner konnten wir durch ein in Comic-Schrift visualisiertes »Tap, Tap« bereits hinter Wänden lokalisieren, ein Fragezeichen oder ein »Alert!« über dem Kopf signalisierten ihren Aufmerksamkeitszustand. So war der eigenwillige Stil nicht nur Gimmick, sondern spielentscheidend. Auch wenn jüngere Titel wie Team Fortress 2, Street Fighter 4 oder Borderlands heute wieder vermehrt auf Cel-Shading als Stilmittel zurückgreifen (und das zum Teil sogar erfolgreich), so bleibt der Vorreiter XIII bis heute das spieltechnisch konsequenteste Comic-Spiel.

Darum kennt es heute keiner mehr:
Der eigenwillige Stil war für XIII gleichzeitig Herausstellungsmerkmal und Todesurteil: Das Cartoon-Spiel verkaufte sich tragisch schlecht und landete rasch in Spielesammlungen und als Vollversion auf Heften (GameStar: Ausgabe 05/07), was dann schließlich doch für etwas Verbreitung sorgte. Letztlich war der Misserfolg von XIII verantwortlich für die eher schleppende Entwicklung im Bereich der Comic-Grafik.

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