Seite 7: Im Schatten der Klassiker - Innovative, aber fast vergessene Spiele-Oldies

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Marathon

Entwickler: Bungie
Erscheinungsjahr: 1994

Der Multiplayer-Teil von Marathon war wegweisend. Neben dem Koop-Modus können wir auch in zahlreichen PvP- antreten. Hier verfehlt uns gerade eine Granate, während wir den Gegner mit zwei Pistolen aufs Korn nehmen. Der Multiplayer-Teil von Marathon war wegweisend. Neben dem Koop-Modus können wir auch in zahlreichen PvP- antreten. Hier verfehlt uns gerade eine Granate, während wir den Gegner mit zwei Pistolen aufs Korn nehmen.

Sie müssen Ihr Raumschiff gegen die feindliche Alien-Rasse der Pfhor verteidigen, die an Bord eingedrungen ist. Geleitet werden Sie dabei von den drei Schiffcomputer-KIs mit den Namen Leela, Durandal und Tycho. Im Laufe der Spiels erfahren Sie, dass die KIs ihr eigenes Spiel treiben. 1995 folgte der zweite Teil Marathon: Durandal und 1996 mit Marathon: Infinity der Abschluss der Trilogie.

Die Pfhor überfallen unser Raumschiff. Der rote Balken zeigt die Lebensenergie, der blaue den Sauerstoffvorrat für Tauchgänge und luftleere Levels. Die Pfhor überfallen unser Raumschiff. Der rote Balken zeigt die Lebensenergie, der blaue den Sauerstoffvorrat für Tauchgänge und luftleere Levels.

Darum war es besonders:
Obwohl sich Ego-Shooter 1994 noch im Kleinkindalter befanden, besaß Marathon bereits nahezu alle Charakteristika eines modernen Actionspiels. Zum ersten Mal bewegte man sich in einem Shooter durch echte 3D-Welten, konnten anders als noch in Doom also nach oben und unten gucken. Die Gegner wurden zum Teil dynamisch ausgeleuchtet, wir durften in jeder Hand eine Pistole tragen, und Physik spielte bereits eine große Rolle. So durchqueren wir Levels mit verminderter Schwerkraft, haben unter Wasser mit dem Auftrieb zu kämpfen oder können den Rückstoß unserer Flammen- oder Raketenwerfer zur Fortbewegung nutzen (darunter der berühmte und allseits beliebte »Rocket Jump«!). Zudem erfreute die Kampagne durch ihren schwarzen Humor. Konnten wir in einem Level harmlose nicht von außerirdisch infizierten Zivilisten unterscheiden, so lautete die Empfehlung des Schiffscomputers: »Gott wird die Toten schon sortieren.« Das Alien- und Waffendesign erinnert bereits an Halo, ebenso wie der epische Alien-Mensch-Hintergrund oder durchgeknallte Computer-Intelligenzen. Der wegweisende Multiplayer-Modus (ob über LAN oder Internet) bot neben klassischem Deathmatch bereits Varianten wie King of the Hill, Capture the Flag oder gar eine Koop-Variante -- und das alles mit integrierter Sprachkommunikation. Der beigefügte Editor ludt zum Basteln neuer Levels ein, was die Mod-Community gerne tat (Beispiel: die Evil-Mod). Seit dem Jahre 2000 stehen alle Marathon-Teile samt der wichtigsten Mods als Open Source frei zur Verfügung.

Darum kennt es heute keiner mehr:
Marathon war ein Mac-Phänomen. Die Spiele erschienen zunächst exklusiv für Apple-Macintosh-Computer, die damals noch mehr als heute ein Nischendasein führten. Ein normaler Apple-Rechner ohne Peripherie kostete bis zu 9.000 DM, von innovativen Produkten wie iMac oder iPod gab es noch keine Spur. Stattdessen stand die Firma Apple kurz vor dem Aus. Dementsprechend gering war die Verbreitung. Zwar folgten auch PC-Umsetzungen der Marathon-Teile, aber jeweils mit bis zu zwei Jahren Verspätung. Gegen dann aktuelle Titel wie Unreal oder Quake sahen die Marathon-Titel im wahrsten Sinne alt aus. Auf dem Massenmarkt der PC-Spiele ging die Serie unter.

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