Seite 3: Der DLC-Boom - Was verbirgt sich hinter dem Trend?

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Sorge 2: Preis

Wer sich alle Fallout 3-DLCs bei der Veröffentlichung holte, hat sein Echtweltinventar um weitere fünfzig Euro erleichtert, also mehr bezahlt als fürs Hauptspiel, gleichzeitig aber mit ungefähr zwanzig Stunden deutlich weniger Spielzeit erhalten. Vier Multiplayer-Karten für Aliens vs. Predator zögen eine Acht-Euro Überweisung nach sich, wenn man sie von einem deutschen Steam-Account bestellen könnte (dazu später mehr), das Stimulus Package für ModernWarfare 2 bietet die gleiche Kartenzahl für 14 Euro. Empire-Einheitengrüppchen veranschlagt Creative Assembly mit zwei bis drei Euro (Sie erinnern sich an den eingangs erwähnten Kostenlos-Nachschub bei Total Annihilation?).

Die User-Kommentare auf Spielerplattformen wie GameStar.de sind eindeutig: »Überteuert bis zum Geht nicht mehr«, »Früher wurden die Maps kostenlos angeboten«, »Frechheit«, so der Tenor.

Warum die Preistreiberei? »Publisher werden so viel für DLC verlangen, wie sie können, bis die Kunden durch Konsumverweigerung zurückschlagen«, erklärt James Brightman, Industrieveteran und Chefredakteur des Branchendienstes Industrygamers.biz. »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist dieser Vertriebszweig so jung, dass mit den Preisen noch experimentiert wird.« Die angebotenen Pakete zeigen dementsprechend eine enorme Bandbreite, was Umfang, Qualität und Preis betrifft.

Wie immer gilt aber auch bei DLCs: Solange ein Modell erfolgreich ist, gibt es wenig Grund, es zu ändern. Alle Fallout 3-DLCs hätten sich »großartig« verkauft, erklärt Pete Hines. Er sieht das Problem nicht bei den absoluten Preisen, sondern beim Gegenwert: »Auf den Umfang kommt es an und für sich nicht an. Entscheidend ist, ob der Preis den Spielern das Gefühl gibt, für ihr Geld eine angemessene Leistung zu erhalten.« Rückblickend ergänzt Hines selbstkritisch: »Pferderüstungen sind einfach nicht cool, unabhängig vom Preis.«

Wirklich günstig sind die wenigsten Angebote, oft werden auch mehr als drei Euro pro Spielstunde fällig; zwei Euro scheint sich als Preisuntergrenze pro Karte im Paket zu etablieren. Ist DLC immer überteuert? Keineswegs, genau wie bei der Qualitätsanalyse zeigt sich auch hier eine entsprechende Spreizung. Der durchschnittliche Preis proDLC-Spielstunde für solo absolvierbare Inhalte liegt nur knapp über zwei Euro. Das ist kein Schnäppchen, aber im Vergleich mit Vollpreisprodukten durchaus angemessen. Allerdings gibt es auch beunruhigend viele Ausschläge in die Wucher-Zone. Hier zeigt sich die vom Brightman benannte Form der Experimentierfreudigkeit – einfach schauen, was die Kunden zu löhnen bereit sind.

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