Du bist echt eklig. Kein Satz, den man gern hört. Dabei verleihen Zocker vielen ihrer liebsten Spiele regelmäßig genau dieses Prädikat. Wir wollten wissen, was dran ist am Ekel, und haben uns in die Gefilde des Widerlichen gewagt.
Beunruhigend große Mundpartien wachsen aus den Wänden. Das Weiß der eingefassten Zähne strahlt umso heller eingedenk der Tatsache, dass die Umgebung in trostlosem Matschbraun gehalten ist. Schlauchförmige Gebilde schlängeln sich über die Landschaft, erinnern an Därme. Das hier ist der dritte Kreis der Hölle, und man merkt es auch: »Der Kreis der Gefräßigkeit, wie wir ihn konzipiert haben, dreht sich um Verdauung«, gibt Jonathan Knight zum Besten, ausführender Produzent von Dante's Inferno.
In dem Action-Schlitzer von Visceral Games klettert der Spieler als Kreuzritter Dante in die Unterwelt hinab, um - war ja klar - seine Liebste aus den Fängen des Beelzebub zu retten. Im Kreis der Gefräßigkeit erwarten ihn Abartigkeiten, die sich um die Todsünde der Völlerei drehen. Der Maßlosigkeit also, und der Fresssucht.
So spaziert der Spieler durch Abschnitte, die erschreckende Ähnlichkeit mit dem unappetitlichen Videomaterial einer Darmspiegelung haben. Legt sich mit Gegnern an, denen gierige Münder aus den Ohren, den Unterarmen und den übergewichtigen Körpern wachsen. Muss ausweichen, während diese Ekelpakete ätzendes Erbrochenes in seine Richtung würgen. Und das alles nur, um am Ende des Völlerei-Zirkels auf einen Cerberus zu treffen, der mit seinen drei Mäulern, aus denen wie missgebildete Augen viele weitere wachsen, in einem Schönheitswettbewerb mit einem gehäuteten Wurm ohne Zweifel den Kürzeren ziehen würde.
Natürlich ist das erst der Anfang einer Reise, während der riesige Nippel aufplatzen, um ungetaufte Babys in die Höllenwelt zu setzen, und auch sonst unzählige Sachen passieren, die das Prädikat abartig verdienen. Nicht nur Außenstehende stellen sich angesichts derartiger Ekelszenen die Frage, warum man diesen widerlichen Kram nicht einfach ausschaltet.
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