Seite 2: E3-Trends 2015 - Nostalgie und Markenmut

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Trend 3: Koop

Solospiele liegen im Trend, folgerichtig inszeniert man auf der E3 2015 auch Multiplayer-Titel gerne als, sagen wir mal, kooperative Einzelspieler-Abenteuer, in denen alle Spieler gemeinsam eine Story erleben. Zum Beispiel The Division mit seinen Zwischensequenzen, Ghost Recon: Wildlands mit der Viererjagd auf einen Drogenbaron, Halo 5 mit seiner Koop-Kampagne und Star Wars: Battlefront mit seinem »Zwei Rebellen gegen das Imperium«-Video. Gemeinsam, so die Botschaft, macht's einfach mehr Spaß als gegeneinander. Wobei's natürlich schon noch gegeneinander geht, aber gefühlt in weniger Spielen als in den Vorjahren.

Ghost Recon: Wildlands Ghost Recon: Wildlands führt seine Spieler in Koop-Einsätze, in denen sie entweder schleichen oder ballern können.

Halo 5: Guardians Die komplette Solokampagne von Halo 5 wird zu viert spielbar sein.

Star Wars: Battlefront Im »Survival«-Modus von Battlefront kämpfen zwei Koop-Spieler ums Überleben.

Tom Clancy's The Division The Division bindet seine Spieler in kleine Geschichten ein, die mit Zwischensequenzen erzählt werden.

Trend 4: User Generated Content

User Generated Content, so nennt man auf Neudeutsch jene Inhalte, die von den Spielern selbst erstellt werden. Genau die spielen auf der E3 2015 eine prominente Rolle, immer mehr Entwickler scheinen zu erkennen, dass Bastelei die Langlebigkeit eines Titels merklich steigern kann. Bethesda kann davon ein Liedchen singen, das fast vier Jahre alte Skyrim hält sich bis heute im Spitzenfeld der Steam-Spielercharts, auch dank seiner aktiven Modding-Community.

In Fallout 4 errichtet man Dörfer. In Fallout 4 errichtet man Dörfer.

Diese Stärke baut Bethesda weiter aus, PC-Mods für Fallout 4 werden erstmals auch auf der Xbox One und der PS4 laufen - ein Beispiel, die Schule machen könnte. Überdies dürfen wir im Endzeit-Rollenspiel eigene Siedlungen hochziehen, was bastelfreudige Spieler wochenlang beschäftigen dürfte. Das neue Doom wiederum bekommt einen Level-Editor für Multiplayer-Karten sowie Solokampagnen. Und Bethesda plant einen eigenen Online-Dienst, über den sich die Eigenkreationen womöglich mit anderen Spielern tauschen lassen. Wobei sie lieber nicht auf die Idee kommen sollten, Mods für Geld zu verkaufen. Was sie wohl auch nicht tun. Puh.

Hitman bekommt einen Attentats-Editor. Hitman bekommt einen Attentats-Editor.

Auch Hitman bekommt einen Editor für Eigenbau-Attentate, Dreams, das neue Spiel der LittleBigPlanet-Macher, lässt seine Spieler eigene Traumwelten bauen, und Nintendo plant mit dem Super Mario Maker einen Baukasten für Klempner-Jump&Runs, der pünktlich zum 30. Mario-Geburtstag im September 2015 erscheinen soll. Klar, all die Bastelei kann man auch doof finden, weil die Entwickler ihre Arbeit damit an die Community auslagern. Dass viele Spieler gerne bauen, haben aber nicht zuletzt Minecraft und die aktiven Modding-Gemeinden (etwa um Skyrim und Half-Life) gezeigt. Schön also, dass die Entwickler kreative Spieler nun immer häufiger beim Bauen unterstützen.

Gamewatch - Fallout 4 - Folge 2: Crafting, Housing + PipBoy 3000 Video starten 09:24 Gamewatch - Fallout 4 - Folge 2: Crafting, Housing & PipBoy 3000

Trend 5: Indies als Trophäen

Dass unabhängige Entwickler inzwischen voll im Mainstream angekommen sind, kann nur jemand verpasst haben, der seit vier Jahren ausschließlich Call of Duty zockt. Denn bereits auf den letzten Messen präsentierten Microsoft und Sony auf ihren Pressekonferenzen neben klassischen Third-Party-Spielen (etwa von Electronic Arts und Ubisoft) vermehrt auch Titel kleiner, unabhängiger Entwickler.

Bemerkenswert ist allerdings die Selbstverständlichkeit, mit der das inzwischen passiert. Genau wie klassische Spieletrailer dienen exklusive Indie-Spielszenen auf den Presseshows als Trophäen: »Seht her, nur bei uns gibt's neue Spielszenen aus No Man's Sky!« - »Ja, aber wir haben Tacoma!« Electronic-Arts-Show zeigt den putzigen Strickmännchen-Plattformer Unravel Seite an Seite mit Need for Speed und FIFA 16. Der Stellenwert steigt, die Trennlinien zwischen »Indie« und »Third-Party« verschwimmen immer mehr.

No Man's Sky Das Riesenspiel, in dem wir zufallsgenerierte Galaxien erkunden, ist nach wie vor einer der prominentesten Indie-Titel.

Unravel Electronic Arts präsentierte auf der E3 das putzige Strickmännchen-Jump&Run Unravel.

Tacoma Tacoma ist das neue Spiel des Gone-Home-Entwicklers Fullbright Games und spielt auf einer Raumstation, deren Bewohner auf mysteriöse Weise verschwunden sind.

Dazu passt, dass Indie-Entwickler eben keine illustren Visionärszausel mehr sind, sondern Branchenstars. Vielleicht sogar die einzigen Branchenstars angesichts dessen, wie sehr große Publisher versuchen, einzelne Mitarbeiter aus dem Rampenlicht herauszuhalten. Oder fällt hier jemanden auf Anhieb ein bekannter Designer ein, der am neuen Assassin's Creed arbeitet? Oder an Star Wars: Battlefront?

Selbst wenn: Hier soll bei Präsentationen dennoch stets das Spiel im Mittelpunkt stehen, nicht die Menschen dahinter. Die könnten sich bei der nächsten Studioschließung oder -zusammenlegung schließlich wieder ändern. Bei den Indies hingegen gibt's noch echte Gesichter. Nicht umsonst holt Microsoft stolz den DayZ-Vater Dean Hall und den Gone Home-Entwickler Steve Gaynor auf die große Messebühne – und kündigt zudem an, dass die Xbox ein eigenes Early-Access-Programm anbieten werde. Ja, die Indies sind angekommen. Und sie werden bleiben.

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