Legendär schlecht: Rise of the Robots - #Schrottpresse

Ein lausiges Prügelspiel löst Ende 1994 eine Spielemagazin-Vertrauenskrise aus. Als Rise of the Robots nach jahrelangem Preview-Hype endlich erscheint, liegen die Testwertungen im Wertungsspektrum zwischen 5 und 91 Prozentpunkten. Dabei lässt die grausige Steuerung nur wenig Spielraum für subjektive Interpretationen des Unterhaltungswerts.

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In den frühen Neunzigerjahren hat das Prügelspiel-Genre Hochkonjunktur, ausgelöst durch Capcoms Automatenhit Street Fighter 2, dessen Heimkonsolen-Versionen heiß begehrt sind. Auch beim englischen Publisher Mirage ist man vom kommerziellen Potenzial des Genres beeindruckt und heckt ein scheinbar sicheres Erfolgsrezept aus. Bei Rise of the Robots stehen sich wie im Vorbild zwei Kämpfer in Duellen gegenüber, nur handelt es sich hier um Roboter - der Kinofilm »Terminator 2« ist noch in frischer Erinnerung.

Und das sind nicht ordinäre Sprites, oh nein, die Animationsphasen der Spielfiguren werden mit dem Programm 3D-Studio auf Workstations von Silicon Graphics berechnet. Das Resultat sind unzählige Prachtbilder von gerenderten Robotern, die Preview für Preview in der Presse präsentiert werden. Die Spieler können ja gar nicht anders, als nach hübscher Grafik zu lechzen, daran hat sich in den letzten Jahrzehnten wenig geändert. Doch wenn die Technologie die Spielbarkeit verkrüppelt, ist die Freude übers gute Aussehen nur von kurzer Dauer.

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Der Autor

Heinrich Lenhardt berichtet seit 1984 über Computerspiele und hat neben legendären Klassikern auch so manches merkwürdige Machwerk erlebt. Bei der Veröffentlichung von Rise of the Robots war er Chefredakteur von PC Player, wo damals Florian Stangl unter viel Gefluche seinen Verriss schrieb. Was Florianzum Spiel zu sagen hatte, lesen Sie im nächsten Kasten unter »Das sagte die Presse«.

Das blaue KI-Wunder

Eine kurze Introsequenz kündigt den nächsten Gegner an, hier naht das Modell Crusher. Eine kurze Introsequenz kündigt den nächsten Gegner an, hier naht das Modell Crusher.

All die vorberechneten Animationsstufen von Rise of the Robots kosten reichlich Speicherplatz, so kommt es zu einigen haarsträubenden Einschränkungen: Die Spielfigur zu drehen oder über den Gegner zu springen lassen, ist ebenso unmöglich wie der Wechsel des Charakters. Es gibt zwar insgesamt sieben Spielfiguren, doch im Einzelspieler-Modus können wir uns nur mit dem Cyborg ECO 35-2 durchschlagen. Selbst bei Multiplayer-Duellen gibt's kein Entrinnen, einer der beiden Spieler muss den blauen Blechkameraden steuern. Passt, »ECO« klingt ja schon nach Sparprogramm.

Auch die Steuerung gibt sich geizig: Das Hieb-Repertoire ist bescheiden, zur Ausführung von Spezialangriffen muss man den Feuerknopf gedrückt halten - kein Vergleich mit der direkten und ausgeklügelten Steuerung des Vorbilds Street Fighter 2. Aber was soll's, mehr als ein Manöver braucht man ohnehin nicht, um Rise of the Robots durchzuspielen; durch stetes Wiederholen des Sprungkicks lässt sich jeder Computergegner bezwingen.

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