Legendär schlecht: Vixen (She-Fox) - Die Anti-Lara

Starke Heldin mit Sex-Appeal erforscht exotische Schauplätze und bekämpft Dinosaurier: Klingt nach Lara Croft, doch die peitschenschwingende Bikini-Blondine Vixen bemüht sich bereits acht Jahre vor Tomb Raider um Emanzipation auf dem Computerbildschirm. Leider wirkt das Spielgeschehen noch notdürftiger als der Bekleidungszustand des Models, das die männliche Jugend zum Kauf verführen soll.

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So stellt man sich eine robuste Actionheldin vor, wie sie sich durch den Dschungel schlägt: frisch geföhnt, auf hohen Absätzen stöckelnd, die Peitsche sitzt locker, der Leopardenmuster-Bikini eng. Als das englische Spielemagazin Your Sinclair im Mai 1988 mit einem Vixen-Poster ausgeliefert wird, gibt es entrüstete Beschwerdebriefe um die Moral der Jugend besorgter Eltern und - logisch - Rekordverkaufszahlen.

Solche Medienaufmerksamkeit ist nicht den Qualitäten des Jump&Peitsch-Spielgeschehens zu verdanken, sondern dem Luderblick des leichtgeschürzten Models Corinne Russell. Publisher Martech setzte darauf, mit Sex-Appeal von spielerischen Defiziten abzulenken - schon in der 8-Bit-Ära eine nicht unübliche Marketingstrategie, oft mit haarsträubenden Resultaten.

Legendär schlecht: So übel war Last Action Hero


Der Autor
Heinrich Lenhardt berichtet seit 1984 über Computerspiele und hat neben legendären Klassikern auch so manches merkwürdige Machwerk erlebt. Von horizontal anstürmenden Gegnermassen bekam er 1988 Alpträume: Nach den durchwachsenen Automatenumsetzungen Rygar und Rastan wurde die Action-Plattform-Masche vom halbseidenen Vixen in den Boden getrasht.

Kurven als Kaufgrund

Martech versucht, die Zielgruppe mit Model Corinne Russell in Wallung zu bringen, doch beim eigentlichen Spiel verstummen die Endorphine rasch. Die Diskrepanz zwischen Vixen-Poster (das sogar dem Spiel beiliegt) und Vixen-Sprite ist beträchtlich. Martech versucht, die Zielgruppe mit Model Corinne Russell in Wallung zu bringen, doch beim eigentlichen Spiel verstummen die Endorphine rasch. Die Diskrepanz zwischen Vixen-Poster (das sogar dem Spiel beiliegt) und Vixen-Sprite ist beträchtlich.

In der Pubertät reifen Knaben zu Jünglingen und finden Mädchen gar nicht mehr so doof. In den Achtzigerjahren kommt mit Computerspielen ein weiteres neues Interessensgebiet hinzu. Kein Wunder, dass gewiefte Vermarkter die steigenden Hormonpegel für den Spieleabsatz nutzen wollen. So macht 1987 Covermodel Maria Whittaker mit Barbarian Lust auf Schwertkampf.

Sie repräsentiert die zu rettende Prinzessin, immerhin ein fadenscheiniger Bezug zum Spielgeschehen. Es geht noch dreister: Die »Wir vermarkten jeden Mist«-Experten von U.S. Gold schalten in der britischen Presse doppelseitige Anzeigenmotive, auf denen zwei Halbwüchsige eine teilentkleidete Schönheit anstarren.

Deren Busen wird notdürftig von einer Spielepackung verdeckt, dazu gibt es den Slogan »Ich weiß, womit ich lieber spielen würde«. Beworben wird wohlgemerkt Psycho Pigs UXB, ein Minispiel, bei dem flinke Ferkel mit Bomben werfen. Außer dem naheliegenden »Männer sind Schweine«-Verdacht gibt es keinen Zusammenhang zwischen Werbung und Produkt.

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