Seite 4: Welche Partei soll ich wählen? - Special zur Bundestagswahl 2009

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FDP: »Wertvolle Spiele fördern«

FDP - Die Liberalen FDP - Die Liberalen

Wie steht die Partei zu Spielen?

Sie ist liberal -- auch Spielen gegenüber. Die Bundestagsabgeordnete und familienpolitische Sprecherin der FDP, Miriam Gruß (34), kritisierte Innenminister Joachim Herrmann schon 2008: »Er zeigt grenzenlosen Mangel an Realismus.« Dass die FDP im Zweifel der Koalitionsräson folgt, legt die Innenministerkonferenz nahe: Der nordrhein-westfälische Innenminister Ingo Wolf (FDP) stimmte analog zu seinen Amtskollegen für ein Verbot gewalthaltiger Spiele.

Was sind die wichtigsten Ziele der Partei?

Hauptsächlich stehen Wirtschaftsliberalismus sowie Bildung und Bürgerrechte im Vordergrund. Die FDP möchte Arbeitsplätze schaffen, indem vor allem Bürokratie, staatliche Eingriffe in Wirtschaftsprozesse und Subventionen abgebaut und staatliches Eigentum privatisiert werden. Ebenso im Fokus ist ein einfacheres Steuerrecht. Miriam Gruß betonte im Interview, dass ihre Partei dagegen ist, Webseiten zu sperren. Um etwa Kinderpornografie erfolgreich zu bekämpfen, müsse die Löschung von Daten bei Anbietern Vorrang haben.

Miriam Gruß (FDP) Miriam Gruß (FDP)

Interview mit Miriam Gruß (FDP)

Muss das Jugendschutzgesetz geändert werden?

Ich befürworte eher eine Empfehlung wertvoller Spiele statt einer Verbotsdiskussion. Es ist eine wichtige Aufgabe, Jugendliche und Kinder vor gefährlichen Medieninhalten zu schützen. Allerdings muss die Politik Maßnahmen vermeiden, die den Jugendschutz nicht verbessern, dafür aber erwachsene Verbraucher bevormunden. Verbote können auch kontraproduktiv wirken, denn sie suggerieren Sicherheit, die vielleicht gar nicht existiert. Das deutsche System der Selbstkontrolle über die USK gilt als weltweit einmalig in seiner Wirksamkeit und als vorbildlich.

Steht Ihre Partei hinter dem Verbot von »Killerspielen«?

Die FDP war und ist gegen ein solches Verbot, denn es setzt am falschen Ende an. Wenngleich nicht ausgeschlossen werden kann, dass derartige Spiele ebenso wie der Konsum von Gewaltvideos eine vorhandene Gewaltneigung negativ beeinflussen können, indem sie die Hemmschwelle herabsetzen. Ein Verbot kann die Ursachen aber nicht bekämpfen. Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Strategie, um Gewaltbereitschaft entgegenzuwirken.

Wie sind Amokläufe wie der in Winnenden zu verhindern?

Ich glaube nicht, dass es nur einen Grund für eine solche Tat gibt. Dahinter stehen vermutlich vielschichtige Probleme, die mit Erziehung und Medienkonsum zu tun haben, aber auch mit Erwartungshaltungen und Drucksituationen. Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens und müssen wahrnehmen, wenn junge Menschen sich absondern.

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