Seite 2: E3: Die Alten vs. die Neuen - Reboot gegen Neuheit - Wie stehen die Chancen?

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Deus Ex: Human Revolution

Fragt man die etwas ältere Garde von Spielern, welches (Action-)Rollenspiel sie bislang am meisten beeindruckt hat, dann wird zweifelsohne oft der Name Deus Ex fallen. Der Titel hat 2000 Genre-Maßstäbe gesetzt, war aber kein Verkaufsschlager. Das Zukunftsszenario, die kybernetischen Verbesserungen - nicht jedermanns Sache. Wenn’s um Rollenspiele geht, bevorzugt ein Großteil der Spieler noch immer die Fantasy. Die Mass Effect-Reihe ist da lediglich die berühmte Ausnahme zur Regel.

Deus Ex: Human Revolution Deus Ex: Human Revolution

Nun wollen der Publisher Square Enix und das junge Entwickler-Studio Eidos Montreal für Deus Ex: Human Revolution die Fans des ersten Teils und neue Spieler gewinnen. Ersteres dürfte einfach sein, letzteres hingegen schwieriger. Dazu addiert sich, dass Deus Ex: Human Revolution eine Fortsetzung ist, obwohl die Handlung vor der des ersten Teils stattfindet. Das Gefühl, nicht komplett im Bilde zu sein, dürfte neue Spieler womöglich abschrecken.

Trotzdem buttert Square Enix gehörig Geld in den Titel und hat erst zur E3 einen sündteuren Trailer veröffentlicht. Man glaubt an das Verkaufspotenzial des Spiels. Wir bleiben allerdings skeptisch, auch wenn Deus Ex: Human Revolution in unseren Augen ein heißer Kandidat für das beste Spiel des kommenden Jahres ist. Doch eine hohe Qualität muss nicht zwangsläufig einen Kassenschlager bedeuten. Das erste Deus Ex ist der beste Beweis dafür.

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»Zukunftspotenzial: Mäßig«

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XCOM

Die ersten beiden Teile der X-Com-Serie aus den 90ern (UFO: Enemy Unknown und X-Com: Terror from the Deep) boten eine tolle Mischung aus simpler Wirtschaftssimulation und rundenbasierten Gefechten gegen immer mächtiger werdende Außerirdische. Danach rutschte die Serie mit drei weiteren Ablegern in die Mittelmäßigkeit ab. Das neue Xcom (jetzt ohne Bindestrich) soll die Reihe wieder aus der Versenkung holen. Doch weil Rundenstrategie heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt, kombiniert das Entwicklerstudio 2K Marin die Forschungspassagen der Vorgänger diesmal mit einem Ego-Shooter.

XCOM XCOM

Traditionsreicher Name + Ego-Shooter =Verkaufserfolg? Da könnte sich 2K Marin verkalkuliert haben. Denn der Serienname spricht in erster Linie Rundenstrategen an, und die werden bei Xcom nicht bedient. Shooter-Liebhaber dürften sich indes bei der Erforschung der Gegner und Entwicklung neuer Waffen langweilen. Wahrscheinlich wird 2K Marin diese Spielelemente entsprechend auf ein Minimum reduzieren oder womöglich sogar komplett in die Zwischensequenzen verbannen.

Doch auch als klassischer Ego-Shooter ist Xcom sehr gewöhnungsbedürftig: Das 50er-Jahre-Szenario, die teils veralteten, teils an Bioshock erinnernden Waffen und die völlig abgedrehten Gegner (Schleimklumpen und schwebende Metall-Monolithen) entsprechend nicht unbedingt dem Geschmack des durchschnittlichen Shooter-Liebhabers. Das spricht nicht gegen das Spiel, wohl aber gegen einen Massenmarkt-Erfolg.

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»Zukunftspotenzial: Schwach«

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Spec Ops: The Line

Wenn man alte Serien wiederbelebt, dann in der Regel deshalb, weil sie einmal erfolgreich waren. Die Taktik-Shooter der Spec Ops-Reihe (1998 – 2002) gehören allerdings bestenfalls zum Mittelmaß.

Spec Ops: The Line Spec Ops: The Line

Wenn man die Jungs vom Entwicklerstudio Yager nach ihrem neusten Werk fragt, reden die entsprechend fast ausschließlich von The Line, der Name Spec Ops scheint nur beiläufig mit dranzuhängen. Von der fragwürdigen Namensgebung abgesehen macht der Ego-Shooter viel richtig: Ein modernes Szenario, ein leichtgängiges Deckungssystem à la Rainbow Six: Vegas, schicke Grafik und eine vielversprechende Geschichte, die sich am Kriegsfilm-Klassiker Apocalypse: Now orientiert.

Das einzige Problem von The Line ist das Konkurrenzfeld. Mit Medal of Honor, Call of Duty: Black Ops und dem Vietnam-Addon zu Bad Company 2 erscheinen in der nahen Zukunft mindestens drei Shooter mit ähnlich modischem Szenario, und Modern Warfare 2 und Bad Company 2 sind ja auch noch da – der Markt ist bald gesättigt. The Line muss also seinen Trumpf ausspielen, mit dem es die Konkurrenz schlagen kann: die Story.

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»Zukunftspotenzial: Gut«

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Tron: Evolution

Der Actiontitel Tron: Evolution von Disney Interactive ist das passende Spiel zum Film Tron: Legacy, der im Dezember dieses Jahres in die Kinos kommen wird. Beide übernehmen wiederum das Szenario aus dem 1982 erschienen Film Tron. Hier wie da beteiligt sich der auf Bit-Größe geschrumpfte Spieler in den Computerschaltkreisen unter anderem an halsbrecherischen Lichträder-Rennen.

Tron: Evolution Tron: Evolution

Über die Qualität des Spiels lässt sich zwar noch kein Urteil fällen, vielleicht ist das aber gar nicht entscheidend für den Verkaufserfolg – leider, muss man sagen. Denn bereits das sehr gute Tron 2.0 fand 2003 trotz guter Wertungen nur wenige Käufer, was vermutlich nicht zuletzt an der eigenwilligen Optik lag (XIII lässt grüßen). Die digitale Welt in Tron: Evolution besteht ebenfalls vor allem aus bunten Vektoren und weniger bunten Flächen. Zwar profitiert der Titel vom aufwändigen Design des Films, jedermanns Geschmack dürfte die durchgestylte aber kahle Virtualität dennoch nicht sein. Und eben jener Geschmack entscheidet darüber, was in Serie geht und was nicht.

Der Erfolg von Tron: Evolution und die Möglichkeit weiterer Fortsetzungen hängen entscheidend davon ab, wie der Film im Dezember 2010 einschlägt. Sollte er ein ähnlicher Überraschungserfolg wie 2007 das Comeback der Transformers werden, dann könnte das Spiele im Kielwasser schwimmen. Floppt der Film, dann stehen die Sterne auch für Tron: Evolution schlecht.

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»Zukunftspotenzial: Schwach«

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