20 Indie-Geheimtipps - Indie rockt

Einst galten Independent-Spiele als das Metier verschrobener Künstler und versponnner Jungdesigner. Heute sind sie ein sprudelnder Quell kreativer Ideen. Wir stellen einige der besten Indies vor.

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Wenn irgendwann einmal beurteilt wird, was die wichtigsten Spiele ihrer Zeit waren, dann dürfte für das Jahr 2010 nicht Mass Effect 2, Battlefield: Bad Company 2oder Call of Duty: Black Opsan der Spitze stehen, sondern Minecraft. Der hochgelobte Klötzchen-Baukasten mauserte sich im vergangenen Jahr aus dem Nichts zum Phänomen, die Nutzerbasis schnellte auf mehr als eine Million Spieler, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Er ist der beste Beleg dafür, welche Bedeutung Indie-Spiele inzwischen erreicht haben.

Indie, das steht für »Independent«, unabhängig, und beschreibt wie bei Indie-Filmen und -Musik eine Entstehung außerhalb großer Studio-Netzwerke: Indie Games werden von kleinen Teams entwickelt, meist auf eigene Rechnung und ohne Publisher im Rücken. Dieses Biotop der Garagenfirmen gedeiht prächtig, seit das Internet den Weg zu den Kunden demokratisiert hat. Abseits der Einzelhandelsketten verbreiten sich Indie-Spiele über das Web; digitale Verkaufsplattformen wie Steam und einfache Bezahlsysteme wie Paypal erschließen Einnahmequellen. Seit sich Indie-Entwicklung lohnt – also etwa seit rund sechs Jahren – boomt das Segment.

Minecraft eroberte die Spielewelt im Sturm. Minecraft eroberte die Spielewelt im Sturm.

Was man früher »Shareware« nannte und auf Disketten auf dem Schulhof tauschte, ist heute ein ernstzunehmendes Geschäftsfeld. Allein Steam listet in seinem Indie-Kanal 218 Titel, sie machen bereits ein Zehntel des Gesamtangebots aus. Auch wenn die Indie-Nische im Vergleich zu Mainstream-Hits nur krümelgroße Brötchen backt, lässt sich davon gut satt werden. Minecraft hat seinen Erfinder Markus Persson zum Millionär gemacht. Zwei »Humble Indie Bundle« genannte Spielepakete sammelten 2010 auf Spendenbasis 2,8 Millionen Dollar ein. Der schwedische Publisher Paradox Interactive, der sich auf den Vertrieb von Indie-Spielen spezialisiert, hat seinen Umsatz seit 2003 verzehnfacht. Eine wachsende Zahl von Indie-Projekten schafft den Sprung vom Internet-Pflänzchen zum verpackten Produkt im Handel, zuletzt zum Beispiel die Strategie-Satire Grotesque Tacticsoder der Jump&Run-Knüller Braid.

Video: Indie-Special Video starten 6:39 Video: Indie-Special

Dazu kommt, dass neue Plattformen den Indie-Boom befeuern, allen voran Smartphones und Tablet-PCs wie das iPad, auf denen Spiele-Apps vergleichsweise einfach zu entwickeln sind. Selbst alte Plattformen öffnen sich dem Trend, Microsoft zum Beispiel führte für die Xbox 360 Ende November 2008 einen eigenen Indie-Kanal ein. Stand März 2011 tummeln sich darin 1.745 Titel, die meisten davon weit entfernt von kommerziellem Erfolg. Aber längst nicht alle Indie-Entwickler sind überhaupt auf Geld aus, viele Programme finden ihren Weg gratis zu den Spielern. Dazu gehören Studentenprojekte ebenso wie Fingerübungen junger Programmierer oder Titel aus der Open-Source-Bewegung, die ihren Programmcode zur Mitwirkung aller offenlegt.

GameStar testet seit einigen Jahren Indie-Spiele, wenn sie professionelle Qualität erreichen, darunter viele Geheimtipps der letzten Jahre. Aber über diese Klassenbesten hinaus gibt es eine breite Palette empfehlenswerter Indie-Titel, teils Freeware-Perlen, teils kostenpflichtige Downloads. Die GameStar-Redaktion hat deshalb auf den folgenden Seiten eine Auswahl ihrer Indie-Favoriten zusammengestellt.

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