League of Legends vs. Dota 2 - Vergleich der Dota-Erben

League of Legends oder Dota 2 – dasselbe Genre, und doch zwei völlig unterschiedliche Spiele. Im großen Vergleich untersuchen wir die beiden Top-Titel.

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Wer Dota 2und League of Legendsin einem Satz erwähnt begibt sich augenblicklich auf dünnes Eis. Ein falscher Satz und ein nicht endender Kritikhagel geht auf den Übeltäter nieder. Eigentlich ein Kompliment für die Entwickler beider Titel, denn nur wer wirklich Spaß an einem Spiel hat, setzt sich so leidenschaftlich dafür ein.

Für Einsteiger in das MOBA-Genre (Multiplayer Online Battle Arena) stellt sich natürlich trotzdem die Frage: Welche der beiden Titel möchte ich spielen, welches Spiel ist das richtige für mich? Auch League of Legends-Veteranen schielen immer mal wieder zur neuen Konkurrenz namens Dota 2 hinüber und überlegen sich, Valves Werk auszuprobieren, sobald der offene Betatest beginnt. In unserem großen Vergleich klären wir, worin sich die beiden Titel derzeit unterscheiden und was sie richtig oder falsch machen.

Defense of the Ancients Defense of the Ancients

Das MOBA-Genre und sein Ursprung
Im Jahr 2003, als Benzin noch einen knappen Euro pro Liter kostet (welch eine Frechheit!), erblickt eine Warcraft 3 Mod das Licht der Röhrenmonitor: »Defense of the Ancients«, basierend auf der Starcraft-Karte »Aeon of Strife«. Auf einer symetrischen Karte stehen sich zwei Teams mit je fünf Helden gegenüber und versuch die gegnerische Basis zu zerstören. Defense of the Ancients wird schnell zu der beliebtesten Stratiegiespiel-Modifikation der Welt und etabliert sich unter dem Kürzel »Dota«.

Der enorme Erfolg zieht natürlich auch bald die Industrie an, bei so vielen Spielern muss sich sich doch auch Geld scheffeln lassen. Mit »Demigod« erscheint 2009 das erste kommerzielle Spiel, das sich von dem Spielprinzip von Dota inspirieren lässt. Obwohl der Titel floppt, ziehen andere Entwickler nach. Als erstes das 2006 gegründete Riot Games mit »League of Legends«, als einer der Vorreiter des Free2Play Modells, kurze Zeit später gesellt sich »Hereos of Newerth« dazu.

Langsam muss eine neue Genre-Bezeichnung her, den bisher wurden die Spiele nur als »Dota-Klone« ähnliches bezeichnet, was bei den, zum Teil enormen Unterschieden in der Spielmechanik, aber nicht mehr passt. Die Spiele als Echtzeitstratgie zu bezeichnen ist jedoch genauso wenig richtig, wie der Begriff Rollenspiel. Wir steuern zwar einen Helden, können jedoch nur begrenzt im Level aufsteigen, unsere Figur ausrüsten und nur vorgegebene Fähigkeiten erlernen.

Um sich von dem Dota-Ursprung zu distanzieren, erfindet League of Legends-Entwickler Riot Games den Begriff »Multiplayer Online Battle Arena«, kurz MOBA. Obwohl der Name recht undeutlich ist (jedoch auch nicht mehr als z.B. »Rollenspiel«), nimmt die Presse und League of Legends-Community den Begriff auf. Ein Teil der Fans des Original-Dotas und von Dota 2 wehren sich jedoch bis heute vehement gegen Riots Bezeichnung und verweisen lieber auf Valves Genre-Namen »Action Realtime Strategy«, kurz ARTS. Mehr dazu lesen in unserem Artikel Der Heldenboom.

Spielmechanik

Lasthitten ist in beiden Titeln wichtig Lasthitten ist in beiden Titeln wichtig

Aufgrund des reduzierten Mikromanagments wird League of Legends gerne als vereinfachte Variante von Dota 2 deklariert. Zum Beispiel können wir die eigenen Einheiten nicht töten und somit dem Gegner wertvolles Gold und Erfahrung verweigern (Deny), was in Dota 2 wiederum möglich ist.

Daraus resultiert eine größere Schere zwischen guten und erfolglosen Spielern, wir berauben mit genügend Geschick nämlich einfach den Gegner jeglicher Gold- und Erfahrungsquelle und damit mächtiger Gegenstände. Das führt wiederum dazu, dass schwache Spieler wenig Chance haben, sich wieder zu erholen und stattdessen dem eigenem Team zur Last werden.

Auch die ausrüstbaren Gegenstände sind in Dota 2 mehr auf Mikromanagment ausgelegt als bei League of Legends. Wir können etwa unsere Schuhe, die von Grund auf für erhöhte Beweglichkeit sorgen, auf Agilität, Stärke oder Magie umschalten. In League of Legends kauft man sich ein Paar mit festgelegten Attributen. Außerdem bieten im Free2Play-Titel weniger Gegenstände zusätzliche aktive Fähigkeiten.

Die Fähigkeiten müssen in Dota 2 klug eingesetzt werden. Die Fähigkeiten müssen in Dota 2 klug eingesetzt werden.

Diese gönnen uns oder unseren Teammitgliedern temporäre Boni, die wir möglichst geschickt einsetzten müssen. Während in Dota 2 fast jeder Gegenstand irgendeine aktive Fähigkeit hat, beschränken sich ihre Pendants in League of Legends auf passive Fähigkeiten, wie Lebensraub oder maximales Leben. Das kostet strategische Möglichkeiten, sorgt aber auch für Übersichtlichkeit und weniger Fingerkrämpfe.

League of Legends konzentriert sich dafür deutlich mehr auf teamtaktische Aspekte. Es ist enorm wichtig, welche Gegenstände wir kaufen, wie wir uns in einem Teamgefecht platzieren und besonders wann, wie, wo und auf wen wir unsere Fähigkeiten anwenden. In Dota 2 spielt das natürlich auch eine entscheidende Rolle, rückt aber angesicht des erhöhten Mikromanagments etwas in den Hintergrund.

League of Legends: Kontrollbesuchs-Video Video starten 4:34 League of Legends: Kontrollbesuchs-Video

Letztlich spielt sich League of Legends direkter. Aktion und Reaktion ist das Stichwort, alles, was wir tun, wirkt sich sichtbare auf uns und die Umgebung aus. Seit dem letzten Patch (Stichwort »Hecarim«) sehen wir zum Beispiel anhand der Farbe einer Schadensanzeige, ob es sich um normalen, magischen oder absoluten Schaden handelt. In Dota 2 hingegen sehen wir nicht immer gleich auf den ersten Blick, was gerade warum passiert.

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